Die Frauenmagazine scheinen einen kleinen Wettbewerb in Sachen Yoga zu veranstalten.  Da BRIGITTE mit dem “Bauchyoga” glänzt, hält FÜR SIE mit “Spirit-Yoga” dagegen. Es verspricht “Topform für Body & Soul”, was mich ein wenig ins Grübeln bringt, warum “Körper und Seele” nicht mehr angesagt sind - aber sei’s drum! In der Beschreibung heißt es:

“Das neue Yoga-Programm besteht aus fünf Übungskomplexen ? und aus positiven Gedanken. Eine Kombination, die Sie sanft aus dem Alltagsstress herausholt, die Wege zur inneren Harmonie aufzeigt, Selbstvertrauen und Ausstrahlung stärkt. Und: Fast wie nebenbei wird der Körper dabei gestrafft. Yoga allein hat schon einen Anti-Age-Effekt ? kombiniert mit positiven Sätzen (Affirmationen) wirkt es doppelt. Längst ist wissenschaftlich bewiesen, dass positives Denken den ganzen Organismus beeinflusst und uns rundum fit und jung hält. “

Was folgt, sind fünf mehr oder weniger klassische Yoga-Übungen, die nun allerlei wünschenswerten Eigenschaften zugordnet sind: Balance, Schönheit, Gesundheit, Ausstrahlung, Selbstvertrauen.  Während man übt, soll man die zu jeder Übung angegebenen “positiven Affirmationen” laut oder leise wiederholen - etwa “Ich weiß, dass ich attraktiv bin” zu Übung 2 (Schönheit), eine Variante der Vorbeuge.

Aus meiner 12-jährigen Yoga-Erfahrung kann ich dazu sagen: Nur wer die Übungen bereits “wie im Schlaf” beherrscht, ist überhaupt im Stande, solche Gedanken zu memorieren anstatt sich auf die Übung selbst, bzw. die korrekte Durchführung zu konzentrieren! Wer erst einsteigt oder noch nicht lange übt, tut gut daran, den Körper und später dann auch die Atmung zu beobachten. Es gibt bei jeder Yoga-Übung andere Schwierigkeiten, der Körper wird ja jeweils anders gefordert. In der Vorbeuge ist es z.B. wichtig, den Rücken so gerade wie möglich zu halten und in den Knien nicht einzuknicken . Wenn wir darauf nicht achten, schleichen sich Fehlhaltungen ein, die mehr schaden als nützen.

Was nun die empfohlenen “positiven Affirmationen” angeht:  Es ist ja gerade der VORTEIL des Hatha-Yoga, dass der Geist sich auf Körper und Atmung, Muskeln und deren Anspannung, Haltung und die dabei auftauchende Gefühle konzentriert und so von stressigen Alltagsgedanken befreit wird. Zur Ruhe kommen, sich ins Spüren und Fühlen versenken - was wird daraus, wenn ich statt dessen denken soll “ich weiß, dass ich attraktiv bin” ? Na, damit rufe ich natürlich alle Zweifel an dieser Aussage herbei, die ich als Frau je im Leben hatte! Da melden sich doch gleich allerlei innere Stimmen: ABER dein Bauch! Schau mal deine Haare, du musst dringend zum Frisör! Und ein paar Kilo weniger wären auch nicht schlecht!!!

Und das soll ENTSPANNEN??? Mich gar seelisch (sorry, meine SOUL!) in “Topform” bringen ???
Wer’s glaubt!

Übung Nummer 5 (fürs Selbstvertrauen) vereinigt die KOBRA und den BOGEN in einer Übungsreihe - das sind zwei sehr anspruchsvolle und fordernde Übungen, die ohne Lehrer nicht korrekt zu erlernen sind. Dazu dann der Satz “Ich bin richtig, so wie ich bin”. Das ist schon fast ein bisschen Hohn, denn niemandem gelingt es auf Anhieb, diese Haltungen gleich RICHTIG einzunehmen, bzw. es bedeutet äußerste Anstrengung und Konzentration. Und man fühlt sich alles andere als “richtig”!

Schade, dass eine so großartige und ganz ohne zusätzlichen Schnickschnack hoch effektive Übungsweise wie Yoga auf solche Weise verwässert und verbogen wird - nur um ein wenig mitzuhalten im Wettbewerb, der immer etwas Neues, aber nicht unbedingt Besseres verlangt.

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Donnerstag, 23. November 2006 um 08:34 Uhr in Prävention | 4281 Aufrufe

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Einst hatte Buttermilch keinen guten Ruf und galt als Arme-Leute-Essen. Meine Oma wusste zwar zu berichten, dass man damit Maulwürfe aus dem Garten verrtreiben könne, doch als Nahrungsmittel spielte sie in meiner Familie keine Rolle, außer mal zum Einlegen eines Hasenbratens, um den strengen Wildgeschmack zu lindern.

Von den heraus ragenden Qualitäten der Buttermilch erfuhr ich erst, als ich mich für den Nährstoff- und Energiegehalt der Lebensmittel zu interessieren begann: Buttermilch besteht zu 91% aus Wasser,  enthält maximal 1% Fett, jedoch alle Nährstoffe der Milch. Mit nur 35 Kalorien pro 100g schlägt sie locker sämtliche Fruchtsäfte und Joghurt-Mixturen um Längen!  Wer also abnehmen will, tut sich mit dem leicht säuerlichen Milchprodukt Gutes - und satt macht es nebenbei bemerkt auch recht schnell.

Was im Laden als “Buttermilch” daher kommt, ist allerdings nicht immer das reine Naturprodukt: Bis zu 10% Wasser und 15% Magermilch oder Milchpulver darf beigemischt sein. Ebenso werden gerne Säurungsmittel wie Streptococci-Bakterien zugesetzt. Nur wo “Reine Buttermilch” drauf steht, ist auch ausschließlich Buttermilch drin!

Der Schlankmacher entsteht bei der Herstellung von Butter. Die eiweis- und mineralreiche Flüssigkeit, die dabei anfällt, wird von Milchsäurebakterien in Buttermilch verwandelt. Verwendet man bereits angesäuerten Rahm, nimmt der Gärprozess auch ohne zugesetzte Bakterien seinen Lauf. In manchen Bioläden findet sich auch nicht industriell gefertigte Buttermilch, die nach der Herstellung nicht so hoch erhitzt wird, dafür aber nicht so lange hält.

Wer Buttermilch in seinen Speiseplan aufnimmt, kann auch gleich ein wenig mehr mitnehmen und der Haut etwas Gutes tun: Buttermilch reinigt ideal fettige Haut und beruhigt gereizte Stellen. Ebenso wie Sahne spendet sie viel Feuchtigkeit und lässt die Haut geschmeidiger werden.  Klar, dass sie sich auch als Badezusatz gut eignet: nicht kleckern, sondern klotzen, sag ich mir dann, mische fünf Becher Buttermilch ins warme Nass und fühl mich wie Kleopatra!

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Sonntag, 19. November 2006 um 07:15 Uhr in Wellness: Erfahrungen | 6244 Aufrufe

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Obwohl es für November noch ungewöhnlich warm und sonnig ist, scheint mein Körper schon ganz auf Winter eigestellt zu sein. Salat und Rohkost reizt nicht mehr, der Appetit verlangt nach deftigerem Essen, ich lege ein paar Pfunde zu und fühle mich öfter mal recht gestresst, weil so viel los ist.  Woran liegt das eigentlich?

Aus Sicht der chinesischen Medizin (TCM) ist der Winter eine Zeit der Einkehr, der Besinnung und der Innenschau. Das Yang - der aktive und dynamische Teil der Lebensenergie -  zieht sich ins Innere zurück. Die Natur kommt zur Ruhe und sammelt neue Kräfte für das kommende Jahr.
Leider verhalten wir uns im zivilisatorischen Alltag oft genau gegenteilig und verfallen in den typischen Jahresendstress, anstatt uns zurückzuziehen, zu entspannen und dem Yin-Aspekt (Substanz, Passivität, Kühle, Ruhe, Empfängnis.) Raum zu geben.

Die TCM - Therapeutin Judith v. d. Schirpkotterdellen schreibt über den Winter:

“Von den Elementen her wird dem Winter das Wasser zugeordnet, dem tiefen, unergründlichen Element mit ungeheure Kraft und Zielstrebigkeit. Weiterhin gehört die Farbe schwarz (auch blau) zum Wasserelement, eine Farbe die alle Farben vereint, und doch keine eigene ist. Als Emotion gehört die Angst zum Wasser und auch das Vertrauen findet hier seinen Platz, was ja nur die zwei Seiten desselben Aspektes sind.
Vertrauen und Angst sind mit die tiefsten Emotionen, die häufig unser gesamtes Leben mit all den Vermeidungs-strategien bestimmen. Der Winter ist die Zeit, in der sie uns gern besuchen und um Aufmerksamkeit bitten.
Auch die Nieren gehören zum Wasser. Tief in unserem Innern bewahren sie unser kostbarstes Gut, das was die Chinesen die Essenz nennen. Jene Energie , die für unsere Lebensspanne und grundsätzliche Kraft verantwortlich ist, und mit der wir durch Exzesse , Schlafentzug, Alkoholmißbrauch, oder eben einen Lebenswandel der” an die Nieren geht” massiv Raubbau betreiben. Die Folge ist ein buntes Feld an Erkrankungen, bei denn viele Menschen einfach zutiefst erschöpft sind.”

Also: gesund leben, Gifte meiden, kräftiger essen - und soviel schlafen und ausruhen, entspannen und besinnen wie nur irgend möglich!  Wer QiGong, TaiQi oder Yoga praktiziert, wird es leichter haben, die Jahresendgeschäftigkeit auszugleichen und zur winterlichen Harmonie zwischen innen und außen zu finden.

 

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Freitag, 17. November 2006 um 07:26 Uhr in TCM: Grundlagen | 4032 Aufrufe

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Mein Freund K. mailt immer seltener und ist plötzlich so einsilbig. Die Menschen auf der Straße wirken zunehmend bedrückt und verschlossen.  Man klagt jetzt vermehrt über Beschwerden, über die man im Sommer fröhlich hinweggesehen hätte, Melancholie und schlechte Laune greifen um sich wie eine ansteckende Krankheit.  Was ist los?

Es ist die Winterdepression, die uns zunehmend aufs Gemüt schlägt, je weniger Licht und Sonne die Tage erhellen. Energielosigkeit, Abgespanntheit, Antriebslosigkeit, Müdigkeit am Morgen und Heißhunger auf Süßes sind die typischen Symptome.

Was kann man tun? MEHR LICHT in den Tag bringen, na klar! Dafür braucht es einen inneren Ruck, denn das Wetter ist ja oft nicht gerade verlockend. Aber schon ein halbstündiger Mittagsspaziergang wirkt Wunder und hebt die Laune gewaltig.  In wetterfesten Klamotten trotze ich den Elementen und gehe in den Garten, wo ich ein wenig Laub zusammen reche und den Komposthaufen pflege. Danach fühl ich mich wieder wie neu!

Mancher schwört jetzt aufs Solarium, doch sollte man das jetzt nicht aus “Sonnenhunger” übertreiben. Farblichttherapie in der Biosauna ist sehr viel risikoloser und macht ebenfalls gute Stimmung.  Da die Natur nun ihre Ruhephase antritt, gönne ich mir ebenfalls mehr stille und besinnliche Stunden: einfach nichts tun, Kerzen aufstellen, lieber lesen als fernsehen, entspannen. Die Dupftlampe verströmt angenehme Aromen wie Orange, Sandelholz, Lavendel oder jahreszeitliche Kompositionen wie “Winterabend” bzw. “Kaminfeuer” -  und die Winterdepression kann mir den Buckel runter rutschen!

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Mittwoch, 15. November 2006 um 06:27 Uhr in Prävention | 3690 Aufrufe

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“SHISEIDO ist was ganz Besonderes! Selbst meine Eltern sind total auf die Creme abgefahren, die ich ihnen schenkte. 95 Euro hat sie gekostet, aber das ist sie wirklich wert!”.  Mit leuchtenden Augen schwärmt meine Freundin Bea von ihren Erfahrungen im kosmetischen Hochpreis-Segment, das mir bisher keinen ernsthaften Gedanken wert war.  Zahlt man da nicht hauptsächlich für die Marke? Liest man nicht immer mal wieder bei Stifung Warentest, dass preiswerte Cremes in den Tests oft besser abschneiden als die sündhaft teuren Luxus-Produkte?

Und doch: Beas Begeisterung lässt mich nicht unberührt! Der Katalog von SHISEIDO, den sie mir da lässt, erzählt von aktueller Hightech in Sachen Faltenbekämpfung, rühmt die Forschungsergebnisse, feiert die altersgerechte Wirkung spezifischer Stoffe - ob ich mir mal versuchsweise sowas gönnen soll???

Meine langjährige Internet-Sozialisation führt mich erst mal zu Ebay. Da gibt’s doch alles und meistens viel billiger - oder sollte Kosmetik da eine Ausnahme machen??

Aber nein, schnell werde ich fündig: Da gibt es zum Beispiel die “Creme Shiseido Bio-Performance 50 ml !! DIE FORTSCHRITTLICHSTE STRATEGIE GEGEN VORZEITIGE HAUTALTERUNG” für schlappe 22 Euro! Ein Produkt, für das man im normalen Handel über 60 Euro berappen muss. Allerdings steht da im Angebot auch: “Vorauszahlung auf mein polnisches Konto”.  Ich werde misstrauisch und schaue mir die Bewertungen an, die der Verkäufer von den Käuferinnen bekommen hat: Ca. 140 Bewertungen, nur drei negative darunter.  Die aber haben es in sich:

“warnung! die angebliche Lancome Creme Renergie war keine, sondern gelber Glibber”,

“Mascara nicht identisch mit gleichem in Deutschl. erworbenem Artikel,scheiß Qual”,

“valse make up! is niet van echte estee lauder!!!!!”

Aha! Ich stelle mir vor, wie da jemand leere Originaltiegel mit “gelbem Glibber” befüllt und an Leute verkauft, die das echte Produkt noch nie im Original gesehen haben. Klar merken nur wenige Käuferinnen, dass nicht drin ist, was drauf steht.

Ich bin belehrt und suche erst gar nicht weiter. Wenn schon, dann will ich auch das ECHTE ausprobieren, selbst wenn es unverschämt teuer ist.  Über die Ergebnisse meines ganz privaten Hochpreis-Kosmetik-Tests werde ich selbstverständlich berichten! :-)

 

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Samstag, 11. November 2006 um 21:57 Uhr in Beauty: Erfahrungen | 5726 Aufrufe

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