Typische Symptome eines Reizdarmsyndroms sind Durchfall, Verstopfung und Blähungen. Dabei treten die Symptome immer wieder ohne erkennbaren Grund auf. Flohsamenschalen sollen dann Linderung verschaffen. Doch wie wirken sie und was bringen sie?

Grundsätzlich sagt man Flohsamenschalen eine entwässernde und abführende Wirkung nach. Sie stammen von der Flohsamenpflanze. Die Samen gelten als echtes Multitalent und sollen unter anderem gegen Bluthochdruck sowie einen zu hohen Cholesterinspiegel helfen. Auch bei diversen Verdauungsproblemen versprechen Flohsamenschalen Linderung.

Flohsamen vs. Flohsamenschalen

Unterscheiden muss man zwischen Flohsamen und Flohsamenschalen. Je nach Mittel gibt es Unterschiede in Darreichungsform und Wirkung. Die vollen Samen inklusive Schale sind beim Reizdarm weniger geeignet. Hier sind die Flohsamenschalen die bessere Wahl, da sie wesentlich mehr Wasser binden können. Zudem stecken sie voller Schleimstoffe, so dass sie schneller und stärker im Körper wirken können. In pulverisierter Form wirken die Flohsamenschalen dann am besten.

Bei Durchfall wirken Flohsamenschalen besonders schnell. Sie binden überschüssiges Wasser und verdicken den Stuhl. Allerdings muss man stets viel trinken, damit die Flohsamenschalen besser aufquellen, aber auch, weil man bei Durchfall besonders viel Flüssigkeit verliert.

Wer dagegen unter Verstopfung leidet, profitiert von den Flohsamenschalen ebenfalls. Sie enthalten viele wasserlösliche Quell- und Ballaststoffe. Die Schalen quellen im Darm auf und sorgen so für eine Volumenvergrößerung des Stuhls. Damit wird die Darmentleerung angekurbelt. Allerdings ist auch bei Verstopfung auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.

Wie wendet man Flohsamenschalen bei Reizdarm an?

Die Samen, die mittlerweile in jeder Drogerie und in vielen Supermärkten erhältlich sind, werden einfach über das Frühstück gestreut. Auch in Joghurt eingerührt, entfalten sie ihre Wirkung. Ebenfalls können sie in ein Glas Wasser gegeben und einfach heruntergespült werden.

Wichtig ist generell die ausreichende Flüssigkeitszufuhr, da die Flohsamenschalen sonst im Darm verkleben können, was zu weiteren Darmproblemen führen kann. Lediglich mit Milch zusammen sollten sie nicht eingenommen werden, da diese den Quellvorgang hemmt.

Die richtige Dosierung von Flohsamen ist unter anderem abhängig von den aktuellen Beschwerden. Sind diese nur gering, reichen ein bis zwei Teelöffel täglich. Bei akuten Verstopfungserscheinungen, können bis zu 30 Gramm Flohsamen pro Tag eingenommen werden. Wer nur die Schalen nutzt, sollte die Menge deutlich reduzieren, da diese wesentlich stärker aufquellen. Generell sind bei den reinen Schalen maximal zehn bis 20 Gramm pro Tag – allerdings verteilt auf mehrere Portionen – empfehlenswert.

Wann Flohsamen nicht eingenommen werden sollten

Es gibt allerdings auch einige Fälle, in denen man auf die Einnahme der Flohsamen und Flohsamenschalen verzichten sollte. Bei Verengungen oder Blockaden im Verdauungstrakt sollte man keine Flohsamen nutzen, da diese zu weiteren Verstopfungen führen können. Vorsicht ist außerdem bei bestehenden Schluckbeschwerden geboten, da die Samen auch im trockenen Zustand quellen können. In einem solchen Fall besteht schlimmstenfalls Erstickungsgefahr.

Akute Entzündungen im Magen-Darm-Trakt sind eine weitere Kontraindikation. Hierzu zählen insbesondere chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa und Divertikulitis. Werden Medikamente eingenommen, sollten Flohsamen und Flohsamenschalen nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden. Und bei bekannten Allergien sollten die Flohsamen ebenfalls nur mit Vorsicht genossen werden.

 

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Donnerstag, 06. Juli 2023 um 07:52 Uhr in Gesund leben & ernähren | 572 Aufrufe

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