Viele schimpfen gern über die angeblich so belastende Europa-Bürokratie, doch finde ich die Vorschriften, die da erlassen werden, allermeist recht sinnvoll. So verpflichtet etwa eine kürzlich verabschiedete EU-Richtlinie die Hersteller von Kosmetika, auf Fragen ihrer Kunden zu antworten. Sowohl über Art und Menge der Inhaltsstoffe müssen sie Auskunft geben, als auch informieren, wenn Nebenwirkungen wie Akne oder Juckreiz bekannt sind.

Zwar ist das kein Gesetz, sondern nur eine Leitlinie, doch immerhin haben sich alle EU-Staaten und eben auch die Industrie verpflichtet, die Vorgabe umzusetzen. Wir dürfen gespannt sein, ob das auch klappt!

Ganz praktisch soll das so gehen: Auf jeder Packung steht eine Kontaktadresse, Kunden können telefonisch, per E-Mail oder Post ihre Fragen stellen. Es gibt sogar ein Online-Verzeichnis aller Unternehmen, die in der EU Kosmetik auf den Markt bringen,  herausgegeben und gepflegt von “Colipa”, dem Europäischen Dachverband der Hersteller von Parfümerie- und Körperpflegemittel.

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Dienstag, 12. September 2006 um 14:20 Uhr in Beauty: Erfolge | 3704 Aufrufe

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Immer wieder wundere ich mich, wie schwer alternative Heilmethoden Eingang in unser Gesundheitssystem finden. Und zwar auch dann, wenn ihre Erfolge vielfach bewiesen sind - wie etwa bei der Akupunktur.

So hat etwa der “Gemeinsame Bundesausschuss” im Mai die Kostenübernahme durch die Krankenkassen auf chronische Rücken- und Knieschmerzen beschränkt:  Studien hatten gezeigt, dass die Erfolgsrate der traditionellen chinesischen Akupunktur fast doppelt so hoch lag wie die Therapie mit Medikamenten, Massagen und Krankengymnastik.

Abgelehnt wurde dagegen die Kostenübernahme bei Spannungskopfschmerzen und Migräne. Und zwar mit der äußerst seltsamen Begründung, dass die Akupunktur auf diesen Feldern nicht BESSER abschneide als Medikamente. Kopfschmerz- und Migränepatienten müssen das Nadeln seither also selbst bezahlen.

Wenn man bedenkt, dass eine Schmerztablette nicht nur den Kopfschmerz lindert, sondern immer auch Magen, Leber und Nieren belastet (schließlich muss das, was wirkt, auch wieder abgebaut werden), dann frag’ ich mich, warum eine so elegante und nebenwirkungsfreie Therapie wie die Nadelungen der TCM “doppelt so erfolgreich” sein muss, um finanziert zu werden? Ich kann mich des Eindrucks nicht erwahren, dass es hier vor allem um die Erhaltung der Pfründe der Pharmaindustrie geht - und das in einem Krankenversicherungssystem, das fortwährend unter seinen finanziellen Lasten schier zusammen zu brechen droht!

Kleiner Lichtblick: Das Bundesgesundheitsministerium hat jetzt den Gemeinsamen Bundesausschuss beauftragt, zu prüfen, inwieweit Akupunkturtherapie der Migräne und des chronischen Spannungskopfschmerzes möglich ist, etwa bei Patienten, bei denen Medikamente nicht helfen oder die Schmerzmittel wegen Gegenanzeigen nicht vertragen.

 

 

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Samstag, 09. September 2006 um 09:19 Uhr in TCM: Behandlungen | 3312 Aufrufe

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Seit ein paar Wochen bemerke ich, dass mir beim Kämmen deutlich mehr Haare ausfallen als früher.  Zum Glück nicht als “kreisrunder Haarausfall”, der kahle Stellen ergibt, sondern recht gleichmäßig. Laut einer Frisörin hab’ ich zwar ausgesprochen VIELE HAARE, trotzdem mache ich mir Sorgen: auch viele Haare werden auf Dauer weniger und sind irgendwann vielleicht ganz verschwunden!

Männer müssen sich oft schon in mittleren Jahren mit Geheimratsecken oder gar Glatze abfinden, wogegen der weibliche Haarausfall eher ein Problem ist, das nicht so in die Öffentlichkeit dringt. Klar, wer will schon gern darüber reden! Wenn’s dann nicht mehr zu verbergen ist, trägt Frau eben Turban oder gleich Perücke - für mich keine Vision, mit der ich mich anfreunden will!

Auf der Suche nach möglichen Ursachen und Behandlungsweisen fand ich einen informativen Artikel in der BRIGITTE, in dem sehr übersichtlich zum Thema informiert wird. “Erst wenn regelmäßig mehr als 100 Haare in der Bürste hängen bleiben, sollte man aufpassen. ” heißt es da - und das beruhigt mich ein bisschen, denn so viele sind es pro Kämmen noch nicht!

Weiter berichtet der Artikel von einer Studie im Auftrag des französischen Gesundheitsministeriums:  Über 5000 Frauen wurden befragt und ihre Eisenversorgung wurde überprüft. Ergebnis: Frauen mit niedrigen Eisenwerten fallen besonders häufig die Haare aus.  Und gleich noch ein Hinweis: Kaffee und Tee hemmen die Aufnahme von Eisen aus der Nahrung - oh je, ich trinke den ganzen Tag über Milchkaffee! Ich werde ihn wohl besser mal durch Fruchtsäfte ersetzen und beiläufig Möhren knabbern. Damit meine silbergrau-blonde Mähne nicht schon bald nur noch eine verblassende Erinnerung ist!

 

Obwohl ich auch im Sommer gelegentlich die Sauna besuche und so die Abwehrkräfte stärke, passiert es mir immer mal wieder, dass ich mich erkälte:  Mal nicht aufgepasst und auf der Suche nach dem Bademantel nackt bei offenen Fenstern durch die Wohnung gelaufen - schon ist es geschehen! Ein Kratzen im Hals zeigt mir schon bald an, dass es mich erwischt hat, und wenn ich Pech habe, ist tags drauf die Erkältung mit allem, was dazu gehört, voll im Gange.

Früher hab? ich mich dann mit der üblichen Medikamentenpalette eingedeckt: Halstabletten, schleimhautabschwellende Mittel für die Nase, Fiebersenker und zeitweise so ein ?Hammermedikament?, das verspricht, für 12 Stunden die Symptome komplett zum Verschwinden zu bringen. Heute bin ich weniger leichtsinnig im Umgang mit meiner Gesundheit und mache lieber gleich bei der ersten ?Anwandlung? eine kleine Schwitzkur mit Lindenblütentee oder inhaliere China-Öl in Wasserdampf: das macht die Nase frei und mit etwas Glück kommt dann nicht mehr viel nach.

In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) sieht man Erkältung so:  Kälte dringt in den Körper ein,  die Poren schließen sich, damit nicht noch mehr Energie verloren geht. Aber auch die Kälte bleibt im Körper und deshalb fließt die Energie - das Chi - langsamer. Und je langsamer es fließt, desto eher kann es sich stauen, was dann binnen zwei bis drei Tagen zu übermäßiger Hitze führt, die sich in den typischen Hitzesymptomen zeigt: Fieber, schneller Puls, Durst und Halsschmerzen. 

Der TCM-Arzt oder Heilpraktiker verordnet dann Tees und Tabletten, die Kälte, Wind und Feuchtigkeit wieder aus dem Körper vertreiben. Wer heftig Halsschmerzen hat, dem kann auch mit einer Akupunkturbehandlung geholfen werden.  Da ich die Nadeln ein bisschen scheue, würde ich es zuvor noch mit Akupressur der Halspunkte versuchen ? wenn es nicht wirkt, ist immer noch Zeit für eindringlichere Methoden!

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Dienstag, 05. September 2006 um 11:37 Uhr in TCM: Indikationen | 8180 Aufrufe

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Während einer Reise nach Kambodscha begegnete ich Menschen, die große runde rötliche Flecken auf dem Rücken hatten. Eine Verletzung konnte es nicht sein, für Entzündungen waren die Male zu regelmäßig verteilt - und sie schienen bei bester Laune, waren also nicht krank! Mein Gastgeber klärte mich auf: es handelte sich um die Spuren des Schröpfens, das als Heilbehandlung in der ländlichen Bevölkerung recht verbreitet ist.

Neuerdings erlebt diese Methode auch hierzulande eine Renaissance: Schröpfköpfe in verschiedenen Größen kann man jetzt sogar bei Ebay kaufen.  In der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) wird das Schröpfen (chinesisch: Ba Guan) immer schon praktiziert: Bereits im zweiten Jahrhundert nach Christus wurden in China Rinderhörner zum Schröpfen genutzt.  Heute sind es üblicherweise Glaskolben, die mit Unterdruck auf die Haut aufgesetzt werden.

Wie wirkt nun Schröpfen?  Ich hab’ mal gegoogelt und gelernt: Während der Schröpfbehandlung entstehen unterschiedliche Reize, die einen Heilungsprozess einleiten können.  Stoffwechselprodukte werden über die Haut ab- oder ausgeleitet, Sauerstoff kommt vermehrt ins Gewebe, Verspannungen und Schmerzen bauen sich so ab.  Eine Behandlung empfiehlt sich bei Rückenschmerzen, Schulterschmerzen, Rheuma, Migräne, Spannungskopfschmerz und Erkältungen.  Sogar depressive Verstimmungen sollen sich bessern!

Zwar bin ich nicht verstimmt, aber öfter mal verspannt, und ein Schnupfen plagt mich grade auch. Ob ich es mal wage? Es gibt übrigens auch die Sonderform der Schröpfmassage , bei der die Schröpfköpfe über die Haut bewegt werden. Vielleicht ist das ja was für zögerliche Einsteiger!

 

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Dienstag, 29. August 2006 um 10:40 Uhr in TCM: Behandlungen | 4096 Aufrufe

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