Immer wieder wundere ich mich, wie schwer alternative Heilmethoden Eingang in unser Gesundheitssystem finden. Und zwar auch dann, wenn ihre Erfolge vielfach bewiesen sind - wie etwa bei der Akupunktur.

So hat etwa der “Gemeinsame Bundesausschuss” im Mai die Kostenübernahme durch die Krankenkassen auf chronische Rücken- und Knieschmerzen beschränkt:  Studien hatten gezeigt, dass die Erfolgsrate der traditionellen chinesischen Akupunktur fast doppelt so hoch lag wie die Therapie mit Medikamenten, Massagen und Krankengymnastik.

Abgelehnt wurde dagegen die Kostenübernahme bei Spannungskopfschmerzen und Migräne. Und zwar mit der äußerst seltsamen Begründung, dass die Akupunktur auf diesen Feldern nicht BESSER abschneide als Medikamente. Kopfschmerz- und Migränepatienten müssen das Nadeln seither also selbst bezahlen.

Wenn man bedenkt, dass eine Schmerztablette nicht nur den Kopfschmerz lindert, sondern immer auch Magen, Leber und Nieren belastet (schließlich muss das, was wirkt, auch wieder abgebaut werden), dann frag’ ich mich, warum eine so elegante und nebenwirkungsfreie Therapie wie die Nadelungen der TCM “doppelt so erfolgreich” sein muss, um finanziert zu werden? Ich kann mich des Eindrucks nicht erwahren, dass es hier vor allem um die Erhaltung der Pfründe der Pharmaindustrie geht - und das in einem Krankenversicherungssystem, das fortwährend unter seinen finanziellen Lasten schier zusammen zu brechen droht!

Kleiner Lichtblick: Das Bundesgesundheitsministerium hat jetzt den Gemeinsamen Bundesausschuss beauftragt, zu prüfen, inwieweit Akupunkturtherapie der Migräne und des chronischen Spannungskopfschmerzes möglich ist, etwa bei Patienten, bei denen Medikamente nicht helfen oder die Schmerzmittel wegen Gegenanzeigen nicht vertragen.


# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Samstag, 09. September 2006 um 09:19 Uhr in TCM: Behandlungen | 3327 Aufrufe

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