Die Trigeminusneuralgie gehört zu den sehr schmerzhaften Erkrankungen. Es handelt sich dabei um kurz auftretende, sehr starke Schmerzen im Gesicht. Sie treten häufig ab dem 40. Lebensjahr auf, insbesondere bei Frauen. Durch die massiven Schmerzen ziehen sich Betroffene oft immer weiter aus dem Alltag zurück und büßen dabei ihre Lebensqualität ein. Damit das nicht passiert, sollte rechtzeitig eine Behandlung eingeleitet werden.

Die Schmerzen bei der Trigeminusneuralgie halten oft nur für wenige Sekunden, höchstens aber ein bis zwei Minuten an. Sie treten meist mehrmals täglich, über einen Zeitraum von Wochen oder gar Monaten hinweg auf. Danach folgen oft Intervalle ohne Schmerzen. Ausgelöst werden die plötzlich einschießenden Schmerzen oft durch alltägliche Dinge, wie das Zähneputzen, das Sprechen oder auch nur einen Luftzug. Die Ursachen sind bisher nicht eindeutig geklärt, man geht jedoch von einem Zusammenhang des Trigeminusnervs mit den Blutgefäßen aus. Dabei soll das zirkulierende Blut die Schutzschicht des Nervs angreifen, wodurch dieser zu Schmerzen führt.

Für die Bekämpfung der Trigeminusneuralgie werden meist medikamentöse oder operative Maßnahmen eingeleitet. Die medikamentöse Behandlung ist in der Regel der erste Schritt zur Therapie, angewendet wird Carbamazepin, welches auf den Nervenschmerz einwirken soll. Einst wurden auch Opiate angewendet, sind heute aber weitgehend von der Therapie ausgeschlossen, da die Wirksamkeit nur unzureichend belegt ist. Erst, wenn die medikamentöse Behandlung nicht anschlägt, wird eine OP in Frage kommen. Sie kann in 70 Prozent der Fälle zu einer Verbesserung führen, allerdings kann es zu Gefühlsstörungen oder Taubheit kommen, wenn eine OP durchgeführt wird.

Ein neu entdeckter Ansatz ist dagegen die Akupunktur aus der Traditionellen Chinesischen Medizin. Innerhalb mehrerer Sitzungen sollen die geschädigten Nervenzellen und die durch sie verursachten Schmerzen bekämpft werden. Dabei setzt die Akupunktur zunächst bei der Puls-Zungen-Diagnostik an. So können andere Schmerzen häufig ausgeschlossen werden. Die schmerzhaften Regionen im Gesicht werden allerdings nur während der schmerzfreien Intervalle mit Nadeln behandelt. Bei akuten Schüben mit starken Schmerzen werden dagegen entfernte Punkte genadelt, etwa an der Hand. Hinzu können noch weitere Punkte kommen, das hängt von der Diagnose ab, die oft noch zusätzliche Störfaktoren findet. Nach etwa 10 bis 15 Sitzungen sollte die Behandlung abgeschlossen sein, doch auch hier kommt es immer wieder auf den Einzelfall an.

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Montag, 08. Februar 2010 um 08:29 Uhr in Medical Wellness: Therapieformen | 13326 Aufrufe

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Der Trend kommt aus den USA, wo die erstaunliche Beere als verblüffender Party-Spaß genutzt wird: Hat man von der selber recht geschmacklosen Wunderbeere genascht, schmeckt für mindestens eine Stunde (oft auch deutlich länger) alles Saure angenehm süß. Zitronen munden wie leckere reife Orangen, Pampelmusen brauchen keinen Zucker, verregnete Erdbeeren gewinnen köstliche Süße - scheinbar, denn die “Wunderbeere” verändert nicht die Speisen, sondern manipuliert den Geschmackssinn. Das Erlebnis ist irritierend und für Kinder ein echtes Kindergeburtstagsabenteuer, Erwachsene liebäugeln mit dem Kalorien sparenden Effekt, wenn die “Lust auf Süßes” auch durch Saures befriedigt werden kann.

Der Stoff, der das Wunder bewirkt, ist das Miraculin, ein Glycoprotein, das keine Hitze verträgt. Während der Wirkung schmeckt nicht nur Saures süß, sondern auch Scharfes: Selbst Tabascosauce oder Chilischoten können ohne Tränen in den Augen pur gegessen werden, schreibt Wikipedia. Einen ausführlichen Video-Bericht über den Wunderbeerenboom in den USA kann man sich auf Youtube anschauen und zusehen, wie mutige Tester ein Menü aus Zitronen, Senf und Tabasco zusammen mit einem Gläschen Essig genussvoll verspeisen.

Die Wunderfrucht, die es mittlerweile auch in Tablettenform gibt, ist allerdings nicht nur ein Partyspaß: Gesund.co.at beschreibt die Beere als “Wunderpille für Diabetiker”: “Miraculin könnte zukünftig als kalorienarmer, für Diabetiker geeigneter Süßstoff genutzt werden, und Diätwillige in der ganzen Welt können hoffen, dass die Wunderbeere bald Zucker ersetzt und so beim Abnehmen hilft. Diabetiker hätten eine Alternative zu künstlichen Süßstoffen, die nicht selten einen unangenehmen Nachgeschmack haben und zudem appetitanregend wirken können.” In der EU ist allerdings Miraculin und auch die Wunderbeere nicht als Nahrung- oder Süßungsmittel zugelassen. Pflanzenfreunde können den Beerenbusch jedoch als Zimmerpflanze kultivieren, müssen dann allerdings Geduld haben: es soll über drei Jahre dauern, bis man die ersten Früchte ernten kann.

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Sonntag, 07. Februar 2010 um 11:32 Uhr in Gesund leben & ernähren | 5801 Aufrufe

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Angeregt durch meine Kollegin Britta Lutz, die gerade über “die größten Sauna-Fehler” berichtete und wie man sich damit den Sauna-Besuch verleidet, will ich einen wichtigen Punkt ergänzen:  Während des Saunagangs sollte man schweigen, sich auf die sinnlichen Geschehnisse konzentrieren und den Kopf leer werden lassen. Also nicht mit dem Geschäftspartner über die anliegenden Pläne reden, oder mit der Liebsten über das Restaurant, das man hinterher besuchen möchte - all das stört nicht nur andere Saunagäste, die gezwungenermaßen dem Inhalt der Rede folgen müssen, es verhindert auch eine wirklich ganzheitliche Entspannung. Denn dazu gehört eben auch der Geist, nicht bloß der Körper.

Früher hing in jedem Saunaraum ein entsprechendes Schild, das die Gäste zum Schweigen aufforderte. Heute übernimmt das ab und an (leider viel zu selten!) der Saunameister, der den Aufguss macht. Zumindest wenn der heiße Dampf den Raum erfüllt und die gefühlte Temperatur drastisch ansteigt, während ein interessanter Duft unsere Nasen betört - ja bitte, wer will denn da noch quatschen?

Tatsächlich erlebe ich immer wieder Menschen, die offensichtlich keine Stille mehr ertragen können, schon gar nicht, wenn sie zu mehreren kommen. Da muss jede Minute kommuniziert werden, egal, wie gut oder schlecht das in die Umgebung passt. Es hilft auch wirklich gar nichts, wenn sie die Stimme senken und versuchen, wenigstens ganz leise zu reden. In einem ansonsten stillen Saunaraum heftet sich die Aufmerksamkeit ganz automatisch an jeden Ton, ob man das nun möchte oder nicht. Ohne Konkurrenz durch andere Töne kann selbst Flüstern sehr laut wirken!

Ich wünschte mir an diesem Punkt mehr Engagement von den Betreibern öffentlicher Saunen. Im Grunde liegt es an ihnen, ob und wenn ja welche “Sauna-Kultur” sie durchsetzen. Vielleicht ist das Problem ja gar nicht so im Bewusstsein, weil sich selten jemand beschwert. Man leidet eher vor sich hin und denkt höchstens: nächstes Mal geh’ ich woanders hin…

Warum also nicht mal wieder “mehr Regelung wagen”? Wenn sich heraus stellen sollte, dass viele in der Sauna eben gerne laute Reden schwingen und nicht darauf verzichten wollen, wäre doch vielleicht ein Kompromiss möglich:  An geraden Tagen darf gequatscht werden, an ungeraden nicht. Dann weiß jeder, woran er ist und kann am passenden Tag kommen. Und alle wären zufrieden!

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Freitag, 05. Februar 2010 um 10:13 Uhr in Wellness: Erfahrungen | 8374 Aufrufe

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Vermutlich hat fast jede Leserin und jeder Leser dieses Wellness-Blogs schon eigene leidvolle Erfahrungen mit der mangelnden Nachhaltigkeit unserer Willenskraft gemacht: Jahreswechselvorsätze halten grade mal ein paar Wochen, der Einstieg in die rundum gesunde Ernährung scheitert nach und nach am Alltag mit seinen vielen ungesunden, aber sehr bequem angebotenen Versuchungen - und ins Fitnesscenter gehen viele auch nur die ersten paar Monate regelmäßig, dann droht alsbald der Status “Karteileiche”.  Und weil das so ist, nehmen die Zivilisationskrankheiten aufgrund mangelnder Bewegung und falschen Essens nach wie vor zu. Kann man daran denn gar nichts ändern?

Was wäre zum Beispiel, wenn ungesundes Essen einfach verboten würde? In der Medical Tribune diskutiert der Artikel (“Experte fordert Verbot für ungesundes Essen”) die radikalen Ansichten von Professor Dr. Torben Jørgensen vom Universitätshospital Glostrup, Dänemark. Der verweist auf die Erfahrungen in den Nachkriegsjahren und auf Kuba nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion: die Menschen mussten mit nur ca. 1800 Kalorien täglich auskommen und mangels Benzin viel zu Fuß gehen. Diabetes, Koronare Herzkrankheit (KHK) und kardiovaskuläre Todesfälle gingen dabei eindrucksvoll zurück.

Dass man ähnlich gesunde Effekte auch mittels staatlicher Maßnahmen erreichen könne, sieht der Experte ebenfalls als bewiesen an: “In Finnland gelang es durch drastische Reduktion gesättigter Fette in Nahrungsmitteln, die KHK-Sterblichkeit um weit über 50 % zu senken. Einzelne Länder warten zudem mit großen Erfolgsmeldungen zum Rauchverbot auf: Der Anti-Qualm-Feldzug wirkt sich schon nach kurzer Zeit in Form verminderter Herzinfarktraten aus. Und als einziges Mittel, fettbedrohte Kinder vor Herz- und Gefäßkrankheiten zu schützen, sieht Prof. Jørgensen „School Policies“ mit den Schwerpunkten Diät und Aktivität.”

Das Argument, dass das gesunde Verhalten in einer Umwelt, die keine schädlichen Alternativen mehr anbietet, leichter fällt, hat natürlich was für sich. Und doch: es gruselt mich angesichts solcher Überlegungen, denn die Eingriffe in die Freiheiten des Einzelnen und auch in die Warenproduktion wären immens. Natürlich widersprechen andere Experten dem radikalen Professor und fordern statt dessen “intensives, individuelles Risikofaktoren-Management, das einzelne High-Risk-Kandidaten besonders ins Visier nimmt.” Aber angesichts der im Schnitt acht Minuten, die heute ein Arzt pro Patient gerade noch hat, erscheint eine derart intensive Arzt-Beziehung rund um den persönlichen Lebensstil zumindest recht utopisch.

Trotzdem: mir graust vor einem Supermarkt, aus dem alles verschwunden ist, was irgendwie “ungesund” sein könnte! Denn: kommt es nicht immer auf die Menge an? “Die Dosis macht das Gift”, dieser alte Spruch gilt auch hier. Und: vom Verbot ungesunder Nahrungsmittel hin zur Überwachung des Verhaltens ist es dann nurmehr ein kleiner Schritt. Die “schöne neue Welt” wäre bald gruslig perfekt, vielleicht gesünder, aber unfrei.

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Donnerstag, 04. Februar 2010 um 06:34 Uhr in Gesund leben & ernähren | 4103 Aufrufe

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Die Versicherungsgesellschaften werden zunehmend erfindungsreicher, wenn es darum geht, verschiedene Zusatzleistungen anzubieten. So können bereits heute zahlreiche Zusatzversicherungen abgeschlossen werden, etwa für den Heilpraktiker. Diesen suchen immer mehr Menschen gerne auf, um die ergänzende Behandlung durch ihn in Anspruch zu nehmen. Die Kosten müssen in der Regel aus eigener Tasche gezahlt werden, denn die gesetzlichen Kassen übernehmen diese nur selten.

Pro Behandlung ist mit Kosten zwischen 60 und 120 Euro zu rechnen. Die Heilpraktiker-Zusatzversicherung richtet sich in der Höhe der Beiträge nach dem Alter der Patienten und der Krankenvorgeschichte. Ein Vergleich der Versicherungsgesellschaften untereinander macht aber nicht nur Sinn, um günstigere Beiträge zu erhalten. Genauso wichtig ist der Vergleich der Leistungen. Oftmals sind die übernommenen Zahlungen pro Jahr auf eine Höchstsumme begrenzt.

Nicht zuletzt sollte geprüft werden, welche Behandlungen überhaupt eine Kostenübernahme ermöglichen. Mindestens die Akupunktur, die Aromatherapie, Blutuntersuchungen, Osteopathie, Massagen und ausleitende Verfahren sollten inbegriffen sein. Außerdem ist zu überlegen, wie oft in der Vergangenheit tatsächlich ein Heilpraktiker aufgesucht wurde. Bei sehr seltenen Besuchen kann es günstiger sein, diese weiterhin aus eigener Tasche zu zahlen.

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Mittwoch, 03. Februar 2010 um 08:27 Uhr in Prävention | 5750 Aufrufe

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