Wenn es nach der EU ginge, dann dürfte deutsches Brot schon nicht mehr als “gesund” bezeichnet werden. Der Grund: im Durchschnitt enthalten die 300 deutschen Brotsorten 2,2 Gramm Salz pro Kilo - manche Sorten auch deutlich mehr, wie etwa Roggenbrot oder Brezeln. Da zuviel Salz als gesundheitsschädlich gilt, sollte Brot mit über 1 bis 1,5 Gramm Salz nicht mehr als gesund, gut für die Verdauung und ähnlichen Bewertungen beworben werden dürfen. Ein Verkaufsverbot ist allerdings nicht geplant.

Gegen die Verordnung, die für die Lebensmittel sogenannte Nährwertprofile mit Genzwerten für verschiedenste Bestandteile forderte, gab es allerdings mittlerweile großen Widerstand. Die Bäcker liefen Sturm dagegen und auch viele Verbraucher fürchteten um die Vielfalt der Brotsorten in Deutschland, die weltweit einzigartig ist. Und der Widerstand scheint sogar Erfolg zu haben: Wie der bayrische Rundfunk berichtet, wurden die Nährwertprofile bis heute nicht erstellt und verbindlich verabschiedet. Und weiter: “Dem EU-Parlament soll nun ein Papier zur Abstimmung vorgelegt werden, das die von der Health-Claims-Verordnung geforderten Nährwertprofile ablehnt. In den kommenden Wochen wird das Europaparlament über einen entsprechenden Bericht des “Ausschusses für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit” entscheiden. “

Noch ist unklar, wie die Parlamentarier abstimmen werden, es bleibt also spannend!  Persönlich bin ich der Meinung, dass es doch dem Einzelnen überlassen werden soll, wie der tägliche Speiseplan zu gestalten ist. Man kann sich auch salzarm ernähren ohne auf Roggenbrot zu verzichten - es ist wie immer alles eine Frage des Maßes!  Wenig umstritten ist, dass zuviel Salz schadet: es bindet Wasser im Körper, das Herz muss deshalb mehr pumpen, auch die Nieren haben mehr zu tun.  Natrium und Calzium werden verstärkt ausgeschieden, was das Ostheoporose-Risiko erhöht. Und dennoch: Man kann ja z.B. auf die extrem salzhaltigen Fertiggerichte verzichten und salzige Snacks meiden. Damit ist mehr erreicht als durch Weglassen einer Scheibe gesunden Vollkornbrots.

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Donnerstag, 29. April 2010 um 13:00 Uhr in Gesund leben & ernähren | 4819 Aufrufe



Auf der Suche nach einer gesunden Ernährung haben Verbraucher die Qual der Wahl. Derzeit werden zwar verschiedene Nährstoffe, Zucker- und Fettgehalt auf den Verpackungen angegeben, doch das reicht Verbraucherschützern nicht aus. Sie fordern eine Nährwertampel, die durch die Farben Rot, Gelb und Grün helfen soll, den Verbrauchern klarere Aussagen zu liefern. Zwar wird dieser Vorschlag bisher nur diskutiert, doch die Händler und Hersteller wehren sich dagegen.

Zum Einen ließen sich bestimmte Nahrungsmittel, wie Obst und Gemüse, nur schwer mit einer Ampel kennzeichnen. Zum Anderen verfälscht die Ampel die Angaben. So ist in Apfelsaft viel Zucker enthalten, weshalb er die Ampelfarbe Rot erhielte. Cola light dagegen enthält viel Süßstoff, aber weniger Zucker, weshalb eine grüne Ampelfarbe zum Einsatz käme. Da aber Cola weniger gesund, als Apfelsaft ist, würde die Nährwertampel den Verbraucher täuschen.

Ebenfalls sollten Personen mit Übergewicht auf fett- und zuckerarme Lebensmittel setzen, Untergewichtige dagegen müssten diese Stoffe zu sich nehmen. Für sie wären die grün gekennzeichneten Lebensmittel somit die falsche Wahl, was für Verwirrung sorgen würde.

Ein weiterer Faktor, der in der Lebensmittelindustrie eine große Rolle spielt: Die wirtschaftliche Situation der Hersteller. Viele bestellen die Verpackungen in sehr großen Mengen, so dass sie für Jahre ausreichen. Da bei einer neuen Bedruckung viel Geld in den Müll wandern würde und das Recht die Interessen der Wirtschaft oft über die der Verbraucher stellt, ist die Einführung einer solchen Lebensmittelampel eher unwahrscheinlich. Doch auch die Verbraucher selbst sind oft genug gegen die Ampel, da sie ihnen das Gefühl vermittelt, sich nicht anhand der aufgedruckten Inhaltsstoffe informieren zu können. Sie würden also unterschätzt werden.

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Mittwoch, 28. April 2010 um 07:06 Uhr in Gesund leben & ernähren | 3897 Aufrufe

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Immer wieder mal brechen verschiedene Lauf-Experten eine Lanze fürs Barfuß-Laufen, das wohl die allernatürlichste Fortbewegungsart des Menschen darstellt. So manche Wellness-Oase bietet ihren Gästen mittlerweile einen speziellen Barfußlauf-Weg mit verschiedensten Bodenbelägen, um ein sinnliches Erlebnis ungewohnter Art zu ermöglichen. Beim Walken und Joggen sind wir zwar die üblichen Sportschuhe gewohnt, doch hat dieses geschützte Laufen auch Nachteile für den Fuß. Fit for Fun schreibt zum Beispiel: “Die Dämpfung in Laufschuhen federt die Aufprallkräfte auf Asphalt zwar ab, nimmt den Muskeln aber auch die Arbeit ab – und lässt sie so immer schwächer werden. Barfußlaufen dagegen stimuliert die sensible Fußmuskulatur, fordert außerdem die Unterschenkelmuskulatur.” Und der SPIEGEL berichtete im Januar von einer Forschungsgruppe, die zum Ergebnis kam, das moderne Sportschuhe die Gelenke mehr belasten als Barfußlaufen.


Nun ist das komplett barfüßige Laufen nicht jedermans Sache: die Angst, so ungeschützt in eine Scherbe oder auf eine Wespe zu treten, kann die Freude am Fuß-nackten Joggen ganz schön trüben. Insbesondere in den Städten gibt es kaum Wege, auf die man sich barfuß trauen würde. Deshalb haben sich findige Schuhhersteller etwas einfallen lassen: Der Zehenschuh sieht witzig aus und schützt den Fuß vor Verletzungen. Gleichzeitig bleibt aber die Beweglichkeit und fast das ganze Gefühl des Barfußlaufens mit seinen natürlicheren Bewegungsabläufen erhalten. Der Schuh sieht aus wie ein Fuß: für jeden Zeh ein eigener Bereich, ähnlich wie bei Handschuhen für die Finger. Zudem sind sie durchaus erschwinglich, wenn man die hohen Preise üblicher High-Tech-Joggingschuhe dagegen setzt. Ob meine Zehen da allerdings überhaupt rein finden würden, müsste ich erstmal ausprobieren.

Wer sich für das Barfußlaufen interessiert, findet zum Beispiel auf der Seite Barfuß-Hobby ein Forum mit Gleichgesinnten. Auch ein Verzeichnis mit Barfuß-Pfaden quer durch die Republik ist einen Besuch wert: es gibt schon mehr davon als man denkt!

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Dienstag, 27. April 2010 um 10:30 Uhr in Wellness: Empfehlungen | 5409 Aufrufe



Jedes Jahr aufs Neue kommt sie und jedes Jahr aufs Neue werden Kritiken an ihr laut: Die Zeitumstellung. Vor gut einem Monat war es wieder soweit, wir sind von der Winter- auf die Sommerzeit umgestiegen. Doch ganz ehrlich, was bringt uns das Ganze eigentlich? Sicher ist es jetzt länger hell, doch dieser Effekt war auch vor der Zeitumstellung bereits zu erkennen. Die Natur regelt das Ganze schließlich recht gut selbst.

Kritiker sind immer wieder aufs Neue für die Abschaffung der aus ihrer Sicht unnötigen Zeitumstellung. Gründe, die dafür sprechen, gibt es genügend. Oder haben Sie sich schon vollständig vom Jetlag erholt, der von oben diktiert wird? Untersuchungen haben gezeigt, dass am Montag nach der Zeitumstellung besonders viele Unfälle auf unseren Straßen geschehen. Und das liegt nicht zuletzt daran, dass empfindlich in unsere innere Uhr eingegriffen wurde.

Gesundheitliche Probleme, Veränderungen des Pulsschlags und des Blutdrucks sollen ebenfalls bereits beobachtet worden sein. Glaubt man den Erkenntnissen der kritischen Wissenschaftler, so kann man davon ausgehen, dass unser inneres Gleichgewicht für ganze sieben Monate, nämlich bis zum Wechsel zurück in die Winterzeit, gestört ist.

Die Zeitumstellung ist also von vielen nicht gewollt und macht in der heutigen Zeit auch nur wenig Sinn. Strom ist in unseren Breiten nicht knapp, wenn auch teuer. Doch die Zeitumstellung, deren genaue Gründe wohl kaum jemand mehr kennt, wird uns weiterhin begleiten. Was kann man tun, um ihr auszuweichen? Kennen Sie das Geheimrezept schlechthin, wie die Sommerzeit uns nicht mehr stört?

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Montag, 26. April 2010 um 08:05 Uhr in Gesund leben & ernähren | 3882 Aufrufe

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Die Bikinisaison rückt näher und bei vielen wird der Blick in den Spiegel jetzt noch ein wenig kritischer. Man steigt öfter auf die Waage und nimmt Tipps zum Abnehmen in den Medien mit mehr Aufmerksamkeit wahr als sonst. Es wundert also nicht, dass die Gazetten und Webportale der Medien dem Bedarf mit immer neuen “Wunderwaffen” gegen leidige Schwimmringe entgegen kommen wollen.

So beglückte uns FOCUS GESUNDHEIT gestern mit der spannenden Schlagzeile “Braunes Fett - Waffe gegen Speck entdeckt”.  Braunes Fett? Ist etwa die Farbe der Substanz, die uns dicker macht, plötzlich von Bedeutung? Verwundert lese ich weiter und erfahre, dass Mediziner bei PET-CT-Untersuchungen an Patienten eine rätselhaftes brauens Fett entdeckten, das - verrückterweise - bei der Fettverbrennung eine wichtige Rolle spielen soll: “Nach Erkenntnissen von Jan Nedergaard, Medizinforscher an der Stockholmer Universität und Pionier auf dem Gebiet, hat braunes Fett genau die gegensetzliche Wirkung herkömmlicher Fettzellen: Es speichert nicht überflüssige Kalorien, sondern es verbrennt Energie. “

Dass die Erkenntnis, wenn sie denn stimmt, uns nicht viel nützt, wird leider auch gleich klar:  das braune Fett ist ungleich verteilt, es ist nur aufwändig nachzuweisen und schon gar nicht gezielt zu erzeugen. Im Alter nimmt es ab, bei Männern mehr als bei Frauen. Zwar ist von “Strategien zur Aufrechterhaltung des braunen Fetts” die Rede, doch verrät der Artikel nicht, welche das sein könnten. Ein Leser übt sehr zu Recht Kritik an der vermeintlich revolutionären Meldung: “Eine Waffe dient ja auch dazu, gegen etwas benutzt zu werden. Wie soll das mit braunen Fett funktionieren? Ich bin ja wohl kaum in der Lage, die braune Fettmasse, die mir dann zur Schlankheit verhelfen soll zu beeinflussen, wenn es schon höchstkompliziert ist, diese Masse überhaupt zu ermitteln.”

Mehr ungewöhnliche Aktionsmöglichkeiten gegen überflüssige Pfunde verspricht ein Video, das mir heute über Twitter gemeldet wurde: Unter dem Titel “Abnehmen Diät Hokus Pokus Zaubertrank” berichtet ein Unbekannter mit ziemlich einschläfernder Stimme, wie er mit Hypnose 40 Kilo abgenommen habe - und dass es jetzt Spaß mache, auf die Waage zu steigen. Alles andere habe er bereits ohne Erfolg probiert, doch erst mit Hypnose sei er erfolgreich wie nie zuvor.

Nun, Glückwunsch, wenn’s denn stimmt. Ich habe so meine Zweifel, denn wenn es so einfach wäre, gäbe es ja kaum noch Übergewichtige! All die spektakulären Erkenntnisse und Erfolgsrezepte schüren immer wieder den Glauben, dass man sich an dem, was doch alle lange wissen, vorbei mogeln könne: eine gesunde, abwechslungsreiche, im Übergewichtsfall kalorienreduzierte Ernährung, verbunden mit Sport und viel mehr Bewegung im Alltag, ist die erfolgreichste und nachhaltigste Methode, um dauerhaft abzunehmen!

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Sonntag, 25. April 2010 um 09:12 Uhr in Gesund leben & ernähren | 5628 Aufrufe

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