Eine gesunde Ernährung besteht aus möglichst wenig Zucker. Da werden schnell Chips, Torte, Kekse und Co. vom Speiseplan gestrichen und durch Müsli, Wellness-Getränke, Light-Joghurt und ähnliches ersetzt. Doch auch in diesen vermeintlich gesunden Lebensmitteln lauert die Zuckerfalle.
Deshalb gilt, dass man genau auf die Nährwertangaben achten muss. Allerdings sind die Zahlen für den Verbraucher oft so kompliziert gestaltet, dass der Durchblick verloren geht. Fettarme Produkte beispielsweise klingen sehr gesund. Wird aber auf den Geschmacksträger Fett verzichtet, muss der Geschmack woanders her kommen. Und das sind dann meist Zuckerzusätze. Daher können vermeintlich fettarme oder Light-Produkte mitunter sogar mehr Kalorien enthalten, als bekannte Fettbomben.
Was hinter gesunden Lebensmitteln steckt
Wie oft man sich dabei täuschen kann, hat auch eine Untersuchung ergeben. Probanden wurde eine Mahlzeit bestehend aus Salat, Hähnchenfleisch und einer Cola kredenzt. Sie sollten den Kaloriengehalt schätzen. Die Verbraucher waren sich einig, es müssten um die 1.000 Kalorien sein. Damit lagen sie gar nicht so falsch, lag der Kaloriengehalt doch bei 934 Kalorien.
Die gleiche Mahlzeit wurde einer zweiten Testgruppe vorgesetzt, das Hähnchenfleisch wurde jedoch durch Kekse ersetzt. Diese hatten das Label „frei von Trans-Fettsäuren“. Prompt sanken die Schätzwerte auf 835 Kalorien, obwohl die tatsächliche Kalorienanzahl bei mehr als 1.000 lag.
Diesen Ernährungsirrtümern gehen viele Verbraucher auf den Leim
Viele Verbraucher glauben zudem an bestimmte, sehr gesunde Lebensmittel, wie etwa das Olivenöl. Es steht im Ruf, Herz- und Kreislauf gesund zu erhalten. Wer sich deshalb aber löffelweise Olivenöl über den Salat kippt, der nimmt eindeutig zu viele Kalorien auf. Andere setzen gezielt auf dunkles Brot, um ausreichend Ballaststoffe aufzunehmen. Allerdings vergessen sie dabei, dass sie dadurch zusätzliche Kalorien zu sich nehmen.
Experten empfehlen daher, auf die klassische Unterteilung in gute und schlechte Lebensmittel zu verzichten. Stattdessen sollte man lieber das essen, was einem schmeckt und möglichst auf selbst gekochte Mahlzeiten aus frischen Zutaten setzen. Grund für das Selbstkochen: In fast allen der verarbeiteten Lebensmittel sind Zucker enthalten, sehr häufig auch in versteckter Form. Ob Müsli, Joghurt, Ketchup oder Heringssalat – sie alle enthalten Zucker.
Der beliebte Fruchtzucker
Auf vielen Lebensmitteln findet sich die Angabe mit Fructose oder Fruchtzucker. Dieser steht in dem Ruf, sehr gesund zu sein. Kein Wunder, kommt er doch in Früchten natürlicherweise vor. Allerdings ist Fruchtzucker dort eher in kleinen Mengen vorhanden und tritt in Begleitung von Vitaminen und Ballaststoffen auf. Verarbeitete Lebensmittel dagegen enthalten chemisch hergestellten Fruchtzucker in hoher Dosierung. Und dieser kann krank machen.
In Tierversuchen führte die erhöhte Fruchtzucker-Zufuhr zum Entstehen einer Fettleber, der Insulinhaushalt wurde gestört und Übergewicht und Fettsucht waren die Langzeitfolgen. Auch Diabetes, Herz- und Kreislauferkrankungen, womöglich sogar Krebs könnten Spätfolgen sein. An Menschen wurde ebenfalls eine Untersuchung durchgeführt. 21 Tage lang bekamen sie fructosehaltige Getränke. Vergleichsgruppen erhielten Getränke mit Saccharose und Glukose. Die Probanden, die gesüßte Getränkte erhielten, hatten bereits nach 21 Tagen einen höheren Blutzuckerspiegel, erhöhte Cholesterinwerte und einen größeren Bauchumfang.
# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Mittwoch, 23. April 2014 um 07:04 Uhr in Gesund leben & ernähren | 2992 Aufrufe
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