Die meisten Menschen besuchen die Sauna nur, wenn es draußen klirrend kalt ist. Im Herbst und Winter erleben Saunen Hochkonjunktur, im Frühjahr und Sommer sind sie oft gähnend leer. Dabei können Saunagänge auch im Sommer gesundheitlichen Nutzen bringen. Denn die positiven Wirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden können sich erst durch die langfristige und regelmäßige Nutzung der Sauna optimal entwickeln.

Die meisten Menschen nutzen die Sauna als Entspannungsmethode und gehen deshalb nur im Winter dorthin. Wer aber wirklich einen Therapieerfolg mit der Sauna sucht, der sollte sie ganzjährig wenigstens einmal pro Woche besuchen. Wer nur im Herbst und Winter in die Sauna geht, bei dem sind kaum Veränderungen im Körper nachweisbar.

Temperaturreize ganzjährig sinnvoll

Die positiven Veränderungen im Körper beruhen meist auf den Temperaturreizen. Beim Saunagang steigt die Körperkerntemperatur um ein bis eineinhalb Grad Celsius an. Dadurch kann das Immunsystem angeregt werden und eventuell vorhandene Krankheitserreger werden abgetötet. Zeitgleich erhöhen sich Puls und Herzschlagvolumen. Bei jedem Herzschlag wird somit mehr Blut durch den Körper gepumpt. Dafür müssen sich die Gefäße weiten. Beim anschließenden Abkühlen ziehen sie sich wieder zusammen.

Dadurch kann der Saunagang nicht nur Herz, Kreislauf und Immunsystem trainieren, sondern auch die Durchblutung fördern. Dadurch wiederum kommt es zur Muskelentspannung und es kann sogar eine Verbesserung des Hautbildes eintreten. Ebenfalls wird die Durchblutung der Nasenschleimhäute verbessert, wodurch man Erkältungen vorbeugen kann. Eine gut durchblutete Nasenschleimhaut enthält Entzündungsabwehrstoffe als natürlichen Schutz.

Diese langfristigen Effekte können aber erst eintreten, wenn sich der Körper bereits an die Wechselreize angepasst hat – und zwar unabhängig von der Jahreszeit. Wer drei Monate regelmäßig die Sauna besucht, kann den Abhärtungseffekt des Immunsystems sogar messbar nachweisen – anhand des Interferonspiegels im Blut. Dieser steigt dann nämlich an.

Welche Sauna ist die Richtige?

Wer nach der passenden Sauna sucht, hat die Qual der Wahl: Klassisch in der finnischen Sauna entspannen, im Dampfbad schwitzen, ins Sanarium, ein Laconium oder gar einen Hamam gehen? Hier können die eigenen Vorlieben entscheiden. Männer bevorzugen oft trockene Saunen mit Temperaturen zwischen 90 und 100 Grad Celsius. Frauen bevorzugen dagegen eher das Dampfbad. Experten führen dies auf eine empfindlichere Nasenschleimhaut bei Frauen zurück. Auch Patienten, die unter trockenem Husten oder allgemeinen Atemwegsbeschwerden leiden, können im Dampfbad am besten entspannen. Durch die vorherrschende feuchte Luft werden die Schleimhäute ebenfalls gut befeuchtet. Jedoch ist das Schwitzen durch die hohe Feuchtigkeit eingeschränkt, wodurch die Belastung für den Kreislauf steigt.

Die klassischen Saunaregeln gelten ebenfalls zu jeder Jahreszeit. Sie besagen, dass man vor dem Saunagang den Körper reinigt und abtrocknet, anschließend zehn bis 20 Minuten sauniert und danach für Abkühlung sorgt und ruht. Ausreichendes Trinken sollte ebenfalls selbstverständlich sein. Wer noch nicht an die Sauna gewöhnt ist, sollte sich langsam herantasten. Die Saunagänge sollten zu Beginn nur wenige Minuten dauern und eher kühlere Saunen bevorzugt werden, um den Körper vorzubereiten. Bei Unsicherheiten kann auch der Hausarzt befragt werden, ob man gefahrlos saunieren kann.

 

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Donnerstag, 04. Mai 2017 um 05:44 Uhr in Wellness: Empfehlungen | 1572 Aufrufe

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