Immer wieder wird viel über die “artgerechte Tierhaltung” diskutiert, doch inwiefern wir Menschen ein “artgerechtes” Leben führen, gerät immer mehr aus dem Blick.  Viele hunterttaussend Jahre waren wir Jäger und Sammler, wurden dann Ackerbauer und schufteten schließlich in Fabriken. Erst seit (aufs Ganze gesehen)  extrem kurzer Zeit lassen wir Maschinen für uns arbeiten, um nun fast nur noch vor Monitoren zu sitzen, um das ganze Geschehen zu steuern.

An so ein Sitzleben sind wir allerdings physisch nicht angepasst. Kein Wunder also, dass die sogenannten “Zivilisationskrankheiten” überhand nehmen: für Herz, Kreislauf und Bewegungsapparat ist das anstrengungslose Herumhängen geradezu Gift. Schlaff, fett, zunehmend bewegungsunfähig und mit vielerlei chronischen Krankheiten geschlagen lassen wir das Gesundheitsystem kollabieren.  Dass es mehr und mehr alte Menschen gibt, macht das Problem immer brisanter, doch neuerdings leiden auch schon viele Kinder an den Folgen des Couch-Potato-Lebens vor ihren Bildschirmen und Spielekonsolen. Warum schreibe ich das? Das weiß doch jeder! Ja, schon, aber irgendwie muss man sich ja motivieren, immer wieder neu gegen den inneren Schweinehund anzutreten!  Einmal täglich ins Schwitzen kommen - ja wie denn? Es gibt nichts, das dem modernen Indivuduum im Alltag physische Anstrengungen abverlangt, wenn nicht gerade einer der weniger werdenden Berufe mit körperlichem Einsatz ausgeübt wird. Alles muss man aus sich selber schöpfen, sich antreiben, das allzu Bequeme meiden, die passende Sportart oder Körperarbeit finden - und dann DRAN BLEIEN, was das Allerschwerste ist!

Grade fand ich in der BRIGITTE ONLINE ein gut aufbereitetes Schwerpunktthema mit dem Titel “Wie Sport Probleme löst” mit Artikeln wie “Joggen gegen Krebs”,  “Triathlon für die Seele” und
“Welche Sportart hilft mir?”.

Schon das Intro über die heilenden Wirkungen auch kurzer Trainingseinheiten ist eine super Quelle neuer Motivation - auch wenn man (noch!) keine schwere Krankheit hat. Da heißt es zum Beispiel:

“Verschiedene US-amerikanische Studien belegen: Regelmäßiges Jogging oder Walking senkt das Rückfallrisiko bei Darmkrebs - und nicht nur dort. Auch Brustkrebs-Patientinnen, die trotz der lähmenden Diagnose bald mit Sport beginnen, erhöhen deutlich ihre Chance, die Krankheit zu überleben. Das fanden Mediziner des Brigham and Women’s Hospital in Boston heraus.
Zwar wissen Mediziner, dass Bewegung hilft, wichtige Körperfunktionen zu regulieren: Blutgefäße werden wieder elastisch, ein zu hoher Blutdruck sinkt, der Insulinspiegel normalisiert sich, die Verdauung funktioniert besser, eine trainierte Muskulatur schützt Knochen und Gelenke, und das Gehirn schüttet den Glücksbotenstoff Dopamin aus. Warum Sport auch darüber hinaus wirkt, das Immunsystem stärkt und Selbstheilungskräfte ankurbelt, weiß niemand bisher ganz genau”.

Das wundert nicht, denn an Sport treibenden Menschen würde der medizinisch-industrielle Komplex ja nicht soviel verdienen - im Gegenteil!  Lesen wir weiter:

“So zeigte eine Studie an Patienten mit stark verengten Herzkranzgefäßen: Nur 20 Minuten Sportprogramm täglich wirkten besser und nachhaltiger als eine operative Erweiterung der Gefäße. Die körperlich aktiven Teilnehmer klagten im Verlauf eines Jahres weit seltener über Beschwerden und Schmerzen als jene, die chirurgisch behandelt worden waren und bei denen der Eingriff zum Teil sogar wiederholt werden musste.”

ZWANZIG MINUTEN TÄGLICH - Himmel, das muss doch zu schaffen sein! Ich suche nach dem neuen Einstieg in ein regelmäßiges Training, bin aber noch unentschlossen: Wieder Fitness-Center? Oder Yoga, ganz allein daheim oder in Gruppe?? Oder mal was ganz Anderes??? Der Garten reicht gewiss nicht als “Bewegungsfeld”, erst recht nicht in der kalten Jahreshälfte.

Aber genug gejammert - ich lauf mal eine Runde um den Block, das ist immerhin besser als nichts!

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Freitag, 13. Oktober 2006 um 09:32 Uhr in Prävention | 3289 Aufrufe

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