Diäten gibt es heute in großer Auswahl. Sie zeichnen sich meist durch eine einseitige Ernährung aus und versprechen damit rapide Gewichtsverluste. Allerdings ist das verlorene Gewicht genauso schnell wieder drauf. Wie sieht es da mit der ketogenen Diät aus?

Hierbei handelt es sich um eine kohlenhydratarme und eiweißreiche Diät. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, den Hungerstoffwechsel zu imitieren. Der Körper soll seinen Energiebedarf nicht mehr über Fett und Glukose decken, sondern nur noch aus dem Fett. Aus diesem im Körper eingelagerten Fett entsteht ein Glukoseersatz.

Ketogene Diät auch im medizinischen Bereich

Die ketogene Diät wird sogar im medizinischen Bereich eingesetzt. Kinder mit Epilepsie werden auf diese Diät ebenso gesetzt, wie Patienten, die an Alzheimer leiden. Letzterer Bereich ist allerdings noch recht neu, die Auswirkungen wurden erst kürzlich in einer Studie untersucht. Wird die ketogene Diät aus medizinischen Gründen verordnet, sollte sie aber stets unter ärztlicher Aufsicht erfolgen und individuell an die Patienten angepasst werden.

In nichtmedizinischer Form wird die ketogene Ernährungsweise ebenfalls genutzt. Immer mehr gesunde Menschen erhoffen sich davon eine Gewichtsreduktion, Sportler wollen damit eine gesunde Ernährung erreichen und auch die Low-Carb- oder die Atkins-Diät basieren in ihren Grundzügen auf der ketogenen Ernährungsweise.

Low Carb ist ohnehin ein derzeit zu beobachtender Trend. Der Kohlenhydratkonsum wird dabei eingeschränkt, wenngleich die Einschränkungen nicht ganz so streng erfolgen, wie bei den medizinischen Varianten der ketogenen Diät. Trotzdem wird auch gesunden Menschen, die sich auf dieser Basis ernähren wollen, empfohlen, sich zunächst ein grundlegendes Basiswissen über die Nahrungsbestandteile anzueignen. Nur so lässt sich Mangelerscheinungen vorbeugen. Der Jojo-Effekt, der nach Beendigung vieler Diäten auftritt, kann auch bei der ketogenen Diät nicht ausgeschlossen werden.

Wie funktioniert die ketogene Diät?

Die ketogene Diät wirkt sich natürlich auf den menschlichen Körper aus. So kann der menschliche Körper grundsätzlich Eiweiß, Fette und Kohlenhydrate nur in bestimmtem Maße zu Glukose umbauen. Bei Eiweißen ist ein Umbau von bis zu 50 Prozent möglich, bei Fetten und Kohlenhydraten nur zu zehn Prozent. Damit soll der Blutzuckerspiegel aufrechterhalten und das Gehirn mit Energie versorgt werden.

Wenn der Körper unter Hunger leidet, greift er zunächst auf die Glykogenvorräte zurück, die er aus Kohlenhydraten bildet. Anschließend stellt er sich auf den so genannten Hungerstoffwechsel um. Er ist dadurch charakterisiert, dass die Fettsäuren in der Leber zu Ketonkörpern abgebaut werden. Sie wiederum versorgen den Körper, in erster Linie das Gehirn, mit der nötigen Energie. Ohne Hungerstoffwechsel ist es auf Glukose als Energiequelle angewiesen. Dadurch entsteht die Ketose.

Neue Studien haben zudem gezeigt, dass auch Alzheimer auf einen Mangel an Glukose im Gehirn zurückzuführen ist. Eine deutliche Reduktion der Aufnahme von Kohlenhydraten kann daher hilfreich sein, um so die Insulinsensitivität der Zellen im Körper zu verbessern. Zumindest in Tierversuchen erzielte man damit Erfolge.

Auch die ketogene Diät hat Risiken

Allerdings geht auch die ketogene Diät, wie fast alle Diäten, mit Risiken einher. So kann es zumindest vorübergehend zu Blähungen, Verstopfung und anderen Verdauungsproblemen kommen. Auch eine vermehrte Müdigkeit kann auftreten. Allerdings sollten diese Nebenwirkungen nach etwa zwei Wochen nachlassen, wenn sich der Körper an die neue Ernährungsweise gewöhnt hat.

 

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Donnerstag, 30. August 2018 um 09:41 Uhr in Gesund leben & ernähren | 1137 Aufrufe

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