„An Apple a Day, keeps the Doctor away“ – heißt es so schön. Doch längst nicht alle Äpfel sind gleichermaßen gesund. Vielmehr gibt es viele unterschiedliche Sorten, die auch sehr unterschiedliche Nährwerte haben.

Als Faustregel kann man sich merken: Je roter der Apfel ist, desto mehr Polyphenole enthält er. Diese sekundären Pflanzenstoffe sind in Äpfeln eigentlich in hoher Konzentration enthalten und bieten viele gesundheitliche Vorteile. So sagt man ihnen nach, den Blutdruck zu senken, Entzündungen zu hemmen und antioxidative Wirkungen zu haben. Die Polyphenole gelten auch als natürlicher Schädlingsschutz des Apfels. Allerdings wird er bei hoher Polyphenol-Konzentration auch schneller braun. Deshalb werden die Polyphenole zunehmend „weggezüchtet“.

Designer-Äpfel und ihre Inhaltsstoffe

Im Supermarkt wollen die Kunden aber keine Äpfel mit braunen Stellen sehen und so entstanden im Laufe der Zeit viele „Designer-Äpfel“, die heute auf so ausgefallene Namen wie „Granny Smith“ oder „Pink Lady“ hören. Sie wachsen nicht mehr auf der klassischen Obstwiese, sondern auf reinen Apfel-Plantagen. Dadurch benötigen sie keinen natürlichen Insektenschutz, weil sie gespritzt werden. Sie sehen zwar besser aus und halten sich länger, sind aber weniger gesund.

Daher gilt: Alte und rote Apfelsorten sind am gesündesten. Je schneller der Apfel braun wird, umso gesünder ist er. Die alten Sorten sind nicht so stark verarbeitet, so dass sie noch viele Polyphenole enthalten. Rote Äpfel enthalten zudem mehr Vitamine. So sind in einem roten „Braeburn“ Apfel rund zwei Drittel mehr Vitamin C enthalten, als im knallgrünen „Granny Smith“. Die rote Schale enthält außerdem den Farbstoff Anthocyan, dem man nachsagt, die Gefäße gesund zu halten und freie Radikale zu binden. Außerdem soll er vor der vorzeitigen Zellalterung schützen und sogar krebserregende Stoffe neutralisieren können.

Allerdings gelten all diese Vorteile nur dann, wenn der Apfel auch reif geerntet wurde und aus regionalem Anbau stammt. Bei zu früher Ernte und langen Lieferwegen sinkt der Anteil an Anthocyan, was den gesamten Apfel weniger gesund macht.

Vor- und Nachteile der einzelnen Apfelsorten

Besonders beliebt sind derzeit die Apfelsorten „Golden Delicious“, „Granny Smith“, „Gala Apfel“ und „Pink Lady“. Allerdings enthalten sie zwischen zehn und 100 Mal weniger Polyphenole als die alten Apfelsorten. Sie sind sehr anfällig gegenüber Schädlingsbefall und werden deshalb sehr oft gespritzt. Durch das Fehlen der Polyphenole sind sie auch für Allergiker nicht geeignet, da diese Pflanzenstoffe das Apfelallergen deaktivieren.

Der „Braeburn“ Apfel enthält sehr viele Polyphenole und Anthocyan. Der Geschmack ist eher bitter, dafür liefert er 14 Milligramm Vitamin C auf 100 Gramm. Der „Idared Boskoop“ ist ein knallroter Apfel mit vielen Polyphenolen.  Er ist allerdings oft so sauer, dass man ihn nur zum Kochen und Backen verwendet. Bereits seit 1650 ist diese Apfelsorte bekannt und eignet sich auch für die lange Lagerung. Er enthält viele Ballaststoffe und kann daher sogar bei Verdauungsproblemen unterstützen.

Bekannt sind außerdem die Sorten „Berlepsch“ und „Cox Orange“, die zu den alten Apfelsorten gehören. Sie eignen sich für Allergiker, schmecken mild und saftig und sind widerstandsfähig gegen Schädlinge. Daher müssen sie nicht gespritzt werden.

 

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Montag, 10. August 2020 um 06:31 Uhr in Gesund leben & ernähren | 805 Aufrufe

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