Die Entgiftung steht bei verschiedenen Diäten und Abnehmprogrammen fast immer an erster Stelle. Doch warum das so ist, wissen nur die wenigsten. Dabei befinden sich in unserem Leben, unserer Nahrung und Umwelt mittlerweile sieben Millionen chemische Verbindungen. Zum Vergleich: Vor 20 Jahren waren es gerade einmal zwei Millionen. Hinzu kommen 50.000 Gebrauchschemikalien und 3.000 Konservierungsstoffe.

Aus diesen Chemikalien, sowie weiteren Rückständen, die der Körper selbst produziert, etwa aufgrund von Stress, werden die Giftstoffe, die normalerweise über die Nieren ausgeschieden werden. Da die Nieren nun aber recht langsam arbeiten und niemals überlastet werden dürfen, lagert der Körper die Giftstoffe in Fett- und Bindegewebe ein.

Der Volksmund spricht von einer Übersäuerung. Dabei wird bei den Vorgängen im Körper zwischen Basen und Säuren unterschieden. Basen nehmen Wasserstoff auf, Säuren geben ihn ab. Gemessen wird das Verhältnis im pH-Wert. Dieser beträgt üblicherweise 7,35 beim Menschen und es muss dafür gesorgt werden, dass dieser pH-Wert erhalten bleibt. Spricht der Schulmediziner von einer Übersäuerung wäre ein fataler Unterschied zu diesem Wert zu sehen, der nur im Krankenhaus behandelt werden kann. Die Naturheilkunde spricht jedoch schon früher von der Übersäuerung.

Während also die Giftstoffe in Fett- und Bindegewebe eingelagert werden, sollen sie in ruhigeren Zeiten von den Nieren verarbeitet und ausgeschieden werden. Allerdings fehlen diese ruhigen Zeiten im stressigen Alltag. Kaum ein Tag, an dem einmal die empfohlenen vier bis sechs Stunden zwischen den Mahlzeiten liegen. Kaum jemand, der seinem Körper genügend Mineralien, wie Kalzium oder Magnesium zuführt, mit denen die giftigen Stoffe besser abgebaut werden könnten. Hinzu kommt täglicher Stress und auch die notwendige Bewegung fehlt einfach.

Durch diese Umstände werden die Giftstoffe weiterhin zwischengelagert. Eigentlich als kurzfristige Lösung angesehen, wird das Problem heute regelrecht chronisch. Insbesondere Frauen sind betroffen, da in ihr Bindegewebe mehr Giftstoffe hinein passen. Bedingt ist dies durch die enorme Dehnbarkeit, etwa während Schwangerschaft und Stillzeit. Die Folge sind Figurprobleme an Hüfte, Po und Oberschenkeln. Um die Giftstoffe auszuscheiden, versucht der Körper, diese mit Wasser zu verdünnen. Es bilden sich Ödeme, die sich durch geschwollene Knöchel oder Finger, insbesondere bei Hitze bemerkbar machen.

Frauen können die Giftstoffe zudem über die monatliche Regelblutung ausscheiden. Doch nach der Menopause fehlt diese Möglichkeit und es kommt zur Ansammlung der Giftstoffe. Sie versucht der Körper auszuscheiden, was sich durch Hitzewallungen, Haarausfall, Gelenk- und Muskelschmerzen bemerkbar macht. Und da bei einem Abbau von Fettpolstern sehr viele Giftstoffe freigesetzt werden, die ebenfalls zu diesen Ursachen führen, sollte vor jeder Diät eine Entgiftung durchgeführt werden. Damit wird die Wahrscheinlichkeit erhöht, die Diät nicht vorzeitig abzubrechen, weil sie mit so vielen verschiedenen Nebenwirkungen einhergeht.

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Mittwoch, 14. April 2010 um 07:49 Uhr in Gesund leben & ernähren | 7245 Aufrufe

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