Wie ich im Januar berichtet hatte, trainiere ich neuerdings nach der bewährt puristischen Kieser-Methode an den Kraftmaschinen: keine Bar, keine Sauna, keine Musik, nur die Maschinen und ich. Das funktioniert erstaunlich gut, denn bis zur Langeweile dringt man gar nicht erst vor: jeweils maximal 12 Bewegungen an insgesamt 10 bis 11 Maschinen. In 40 Minuten bin ich durch, was mir sehr entgegen kommt.
Dass ich nochmal drüber schreibe, liegt am angeleiteten Training, das ich heute (zum vierten Mal während dieser drei Monate) genossen habe. Es hat mir nämlich ein ganz wesentliches AHA-Erlebnis vermittelt: Krafttraining braucht Kontrolle! Eigentlich war ich der Meinung gewesen, dass ich “vorschriftsmäßig” übe: Meine Gewichte hatte ich seit dem Start um einiges erhöht, man soll solange steigern, wie man die 12 Bewegungen noch schafft - als Ziel-Gewicht gilt dann eines, bei dem nach sechs bis neun Bewegungen Schluss ist, weil nichts mehr geht. Bei vier Maschinen bewegte ich mich bereits in diesem Grenzbereich: zwar war es verdammt anstrengend, aber ich war auch stolz auf mein Durchhaltevermögen. Die Trainerin hat mich allerdings von diesem Level wieder herunter geholt: mein Körper hatte sich ganz unbemerkt kleine “Workarounds” angewöhnt, die dazu führten, dass nicht mehr nur die eigentlich zu trainierenden Muskeln beteiligt waren, sondern auch andere. Sie korrigierte meine Haltung an diversen Maschienen, was dazu führte, dass ich teilweise bis zu einem Drittel des Gewichts wieder weglassen musste.
Ohne dieses Kontrolltraining hätte ich einfach falsch weiter geübt, ohne irgendwas davon zu wissen. Ganz ebenso, wie ich es früher in einem anderen Fitness-Center tat, wo ich mir einen Muskelfaserriss holte, der mir bei mehr Beobachtung von Seiten eines Trainiers gewiss nicht zugestoßen wäre! Kurzun: ich bin rundum zufrieden mit dem Kieser-Training - dass es auch wirkt und ich schon mehr Kraft habe als vor Beginn, merke ich im Alltag bei den verschiedensten Gelegenheiten. Allen, die sich am Krafttraining versuchen, rate ich, auf jeden Fall in mehrmonatigen Abständen angeleitete Trainings zu buchen - sowas soll es ja auch in anderen Centern geben, wenn auch meist nicht inklusive.
# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Donnerstag, 15. April 2010 um 16:20 Uhr in Prävention | 5401 Aufrufe
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