Rituale – das klingt doch recht angestaubt. Traditionen und Rituale scheinen keinen Platz mehr in der modernen Welt zu haben, werden wir doch hier alle darauf getrimmt, möglichst immer offen für Neues zu sein, flexibel zu bleiben und nur ja keine Routine aufkommen zu lassen.

Doch Experten in der Hirnforschung halten Rituale für wichtig. Dabei können diese sehr unterschiedlich sein. Für den Einen ist es die Tasse Kaffee am Morgen, die nicht fehlen darf, für den Anderen der Frühsport, der zu einem besseren Leben verhilft. Doch warum sind diese Rituale aus Sicht der Hirnforscher so wichtig?

Ganz einfach, sie vermitteln Sicherheit und geben dem Alltag eine gewisse Struktur. Rituale, die in den Tagesablauf eingebaut werden, können vielen Menschen vor allem in Stress- und Krisensituationen helfen, ihre Gedanken wieder zu ordnen. Denn in derartigen Situationen fließen die Informationen völlig ungeordnet durch das Hirn. Anders sieht es aus, wenn Rituale abgehalten werden. Sie können dabei helfen, dass die Informationen wieder in einer gewissen Grundordnung durch die Nervenzellen fließen.

Es geht aber, und das betonen die Hirnforscher immer wieder, nicht darum, starre Regeln aufzustellen, an die man sich halten muss. Es sollten stets eigene Rituale geschaffen werden, die sich etwa eignen, um in den Tagesablauf integriert zu werden oder dem Betroffenen Freude zu schenken. Wer während des Wellnessurlaubs Gefallen an Autogenem Training gewonnen hat und sich vorstellen kann, dieses auch in den Alltag einzubinden, der sollte das tun. Schließlich kann nur ein Ritual hilfreich sein, das nicht als Pflicht angesehen wird, sondern das Freude bereitet.

Ebenso wichtig ist es, dass Rituale nicht zur Routine werden dürfen. Wenn sich das Gehirn nicht mehr auf die Tätigkeit konzentriert, wie es oft beim Autofahren nach einigen Jahren der Fall ist, dann ist das Ritual zur Routine geworden und kann bei Stress und anderen problematischen Symptomen nicht mehr hilfreich sein.


# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Montag, 21. Januar 2013 um 06:37 Uhr in Gesund leben & ernähren | 2894 Aufrufe

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