Wenn ich morgens um 7 den PC einschalte und mit dem ersten Kaffee den Tag begrüße, ist es in diesen Tagen noch stockdunkel.  Ich mag diese stille Zeit, wirkt sie doch wie eine gewonnene, zusätzliche Tageszeit, mit der ich anfangen kann, was ich mag - allerdings nur, wenn ich auch gut ausgeschlafen bin.  Nicht wenige finden es dagegen eher deprimierend, den Tag im Dunkeln zu beginnen: das Licht der Sonne macht sich zunehmend rar, was einen richtigen “Winterblues” auslösen kann.

Ob unsere Vorfahren mit ihrem Wintersonnwendfest ganz instinktiv MEHR LICHT gegen das Dunkel setzen wollten? Wenn der Weihnachtsrummel so richtig in die Vollen geht, wenn die Einkaufsmeilen im Lichterkettenglanz um Kunden wetteifern, die Bäume der Hauptstraßen zu Licht-Skulpturen mutieren und in den Fenstern der Nachbarn die ?Weihnachtsdeko? blinkt, denke ich mir, dass uns diese heidnischen Traditionen auch heute gar nicht so fremd sind.

Der Mangel an Tageslicht, der sich über die Netzhaut der Augen auf Botenstoffe im Gehirn auswirkt, lässt die Seele leiden. Energielosigkeit, erhöhtes Schlafbedürfnis, Heißhunger auf Kohlenhydrate sind bekannte Symptome. Auch der sprichwörtliche “Winterspeck”, den viele sich jetzt zulegen, verdankt sich den deprimierten Stimmungen, die gerne mit weihnachtlichen Süßigkeiten bekämpft werden - Schokolade macht glücklich, wer könnte dem widersprechen?

Die Alternative ist MEHR LICHT. Stimmungsvolle Kerzen in den dunklen Stunden, besonders helle Lampen in den Arbeitsräumen machen den Winter vergessen. Manch einer geht jetzt öfter mal ins Solarium, nicht wegen der Bräune, sondern weil es die Laune hebt.  Weniger problematisch ist die Farblicht-Therapie in der Bio-Sauna oder beim Heilpraktiker. Und ganz wichtig: täglich ein Spaziergang zur hellsten Zeit, egal, ob die Sonne scheint oder nicht. Denn auch an dunklen Wintertagen strahlt die Sonne mit bis zu 1 500 Lux durch die Wolkendecke. In der Wohnung beträgt die durchschnittliche Lichtintensität dagegen gerade mal 500 Lux.

Nach Ansicht von US-Forschern ist das beste Mittel gegen depressive Stimmungen regelmäßiger Sport. Ihre Studie haben die US-Wissenschaftler von der Duke-Universität in Durham im September im Fachmagazin “Psychosomatic Medicine” veröffentlicht. Demnach soll Sport sogar wesentlich wirksamer sein als Anti-Depressiva - es liegt also an uns, wieviel “Winterblues” wir uns zumuten wollen!

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Samstag, 09. Dezember 2006 um 05:41 Uhr in Prävention | 3118 Aufrufe

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