Die EU hat erstmals einem Insekt die Zulassung als Lebensmittel erteilt. Genauer gesagt geht es um Mehlwürmer, Würmer, die eigentlich gar keine sind. Damit ist der Verzehr der getrockneten gelben Würmer künftig erlaubt, auch wenn diese auf den ersten Blick alles andere als appetitlich wirken.

Mehlwürmer sind keine echten Würmer, sondern die Larven des Mehlkäfers. Sie sehen Würmern allerdings sehr ähnlich, so dass sie ihren Namen erhalten haben. Grundsätzlich werden nur die Larven, nicht jedoch die zwei bis drei Zentimeter langen Mehlkäfer verzehrt. In der Natur lebt der Mehlkäfer in Baumrinden und Vogelnestern, aber er sucht sich ebenso häufig einen Platz im Getreidespeicher. Wenn die Mehlsäcke nicht richtig verschlossen sind, kann der Mehlkäfer auch ins Mehl selbst gelangen.

Welche Nährstoffe enthalten Mehlwürmer?

Mehlwürmer sind echte Nährstofflieferanten, sie enthalten auf 100 Gramm gerechnet 45,1 Gramm Eiweiß, 37,2 Gramm Fette und 5,4 Gramm Kohlenhydrate. Weiterhin kommen 6,5 Gramm Ballaststoffe und 0,37 Gramm Salz hinzu. Generell kann man also sagen, dass sie einen hohen Proteingehalt haben. Sie enthalten aber auch alle neun wichtigen Aminosäuren, Vitamine und Omega-3-Fettsäuren.

100 Gramm Mehlwürmer schlagen jedoch auch mit 550 Kalorien zu Buche. Geschmacklich sind sie mit einem leicht nussigen Aroma versehen. Wer die Mehlwürmer röstet, wird sich beim Geschmack an Chips erinnert fühlen. Die Mehlwürmer können sowohl lebend, als auch gefroren oder gefriergetrocknet gekauft werden. Einige Fans der Mehlwürmer züchten diese sogar selbst.

Die EU hat die Larven jetzt als Lebensmittel zugelassen – allerdings ausschließlich für das französische Unternehmen, das die Zulassung beantragt hatte. Dieses darf die Proteinquelle jetzt für fünf Jahre EU-weit exklusiv verkaufen.

Was spricht noch für den Verzehr von Mehlwürmern?

Grundsätzlich muss die Menschheit ihre bisherige Ernährungsweise überdenken. Der starke Fleischkonsum sorgt dafür, dass in der Fleischproduktion riesige Mengen an Ressourcen benötigt werden. Gleichzeitig treibt die Fleischproduktion den Klimawandel an. Insekten, darunter auch die Mehlwürmer, gelten gemeinhin als guter Fleischersatz. Sie haben einen hohen Nährwert und bieten eine nachhaltige Eiweißquelle.

In vielen Regionen weltweit, allen voran in Asien, landen Insekten schon seit jeher auf den Tellern der Menschen. In Europa sind sie davon allerdings noch weit entfernt. Dennoch gehen Zukunftsforscher davon aus: Mehlwürmer, Grillen und Heuschrecken werden eines Tages auch hierzulande auf einem normalen Speiseplan stehen.

 

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Donnerstag, 06. Mai 2021 um 05:39 Uhr | 655 Aufrufe

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