Was ist gesünder? Brauner oder weißer Zucker? Auf den ersten Blick scheint die Antwort einfach: Weil brauner Zucker natürlicher aussieht, muss er auch gesünder sein, doch stimmt das wirklich?

Den meisten Zucker, den wir verbrauchen, nehmen wir unbewusst zu uns. Vor allem industriell hergestellte Produkte enthalten viel Zucker, der oftmals noch versteckt ist. Lediglich 17 Prozent des jährlichen Zuckerverbrauchs gehen auf den klassischen Haushaltszucker zurück. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen zu braunem Zucker greifen, in der Hoffnung, dieser stelle eine gesündere Alternative da.

Wie brauner Zucker entsteht

Hierzulande wird Zucker aus der Zuckerrübe gewonnen, andernorts kommt auch das Zuckerrohr zum Einsatz. Die Pflanzen werden in beiden Fällen gewaschen, zu Rübenschnitzeln zerkleinert und in heißes Wasser gegeben. Dort löst sich der Zucker aus den Rübenzellen und es entsteht Rohsaft. Durch weiteres Erhitzen wird dieser eingedickt, bis ein goldbrauner Dicksaft entsteht. In diesem ist auch noch Melasse, ein Nebenprodukt der Zuckerherstellung enthalten. Sie ist verantwortlich für die typische Farbe und den Geschmack. Wenn die Melasse nicht entfernt wird, bleibt der Zucker braun.

Um weißen Zucker zu erhalten, wird eine „Aufreinigung“ vorgenommen: In mehreren Schritten wird dabei die braune Melasse ausgewaschen, bis die Zuckerkristalle weiß sind. Demnach ist der braune Zucker nur ein Zwischenprodukt bei der Zuckerherstellung. Gesünder macht ihn das nicht.

Damit ist klar: Brauner und weißer Zucker sind gleichermaßen gesund oder eher ungesund. Sie enthalten auf 100 Gramm 400 Kilokalorien und gelten daher als Dickmacher. Zwar kann der braune Zucker noch Spuren von Mineralstoffen enthalten, jedoch ist deren Menge so gering, dass der Effekt nicht nennenswert ist. Ebenso wenig ergeben sich Unterschiede im Hinblick auf die Zahngesundheit. Karies begünstigen sowohl brauner als auch weißer Zucker.

Geschmackliche Unterschiede sind vorhanden

Geschmacklich allerdings gibt es einen Unterschied. Der weiße Zucker schmeckt rein süß, der braune Zucker hat einen malzigen Karamell-Geschmack. Dennoch gilt: Beide Zuckerarten begünstigen die Entstehung von Übergewicht und den daraus resultierenden Folgeerkrankungen. Zu diesen zählen unter anderem Diabetes und Arterienverkalkung.

Deshalb empfiehlt auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO), den Zuckerkonsum generell einzuschränken. Maximal zehn Prozent der täglichen Kalorienmenge sollten in Form von Zucker aufgenommen werden, besser wären sogar lediglich fünf Prozent. Das sind rund sechs Teelöffel Zucker pro Tag. Auf diese Menge kommt man aber sehr schnell, da beispielsweise auch in vermeintlich zuckerfreien Lebensmitteln Zucker enthalten ist.

 

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Montag, 10. Mai 2021 um 06:15 Uhr in Gesund leben & ernähren | 740 Aufrufe

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