Weit verbreitete Volkskrankheiten, wie Depressionen, Angstzustände, PMS oder Vergesslichkeit, sorgen für Unmut in der Bevölkerung. Doch was kann man dagegen tun? Der US-amerikanische Arzt Dr. Jordan D. Metzl ist der festen Überzeugung, dass nicht etwa teure Medikamente die Lösung sind, sondern vielmehr ein ausreichendes Fitnesstraining. Schon 30 Minuten Fitness pro Tag sollen genügen, um bestimmte Erkrankungen besser in den Griff zu bekommen.
Kreislaufübungen für bessere Gedächtnisleistungen?
So sieht Metzl ein gesundes Hirn stets mit einem gesunden Herzen einhergehen. Das heißt, dass alle sportlichen Übungen, die sich positiv auf den Kreislauf auswirken, auch die Durchblutung im Gehirn fördern sollen. Dadurch wiederum könnten die Gedächtnisleistungen verbessert werden. Das geht sogar aus Studien hervor. Dort wurden Gedächtnistests durchgeführt. In der Gruppe der aktiven Menschen ergaben sich wesentlich bessere Leistungen als bei den reinen Couchpotatoes.
Erlaubt ist dabei alles, was gefällt. Insbesondere neue Dinge zu erlernen, würde dem Gedächtnis gut tun. Zumba, Tai Chi, regelmäßige Wechsel der Rad- oder Jogging-Route, ja sogar die Arbeit im Garten – all das soll gegen die Vergesslichkeit hilfreich sein.
Depressionen und Angstzustände mit Sport in den Griff bekommen?
Ängste gibt es viele, sei es die Angst, den Partner oder den Job zu verlieren, die Angst vor der Zukunft oder die Sorge um das liebe Geld. Einige Angstzustände sind zudem psychisch verursacht, wie etwa durch Depressionen. In diesen Fällen sollen sportliche Übungen helfen, die Endorphine freisetzen und so die Stimmung aufhellen. Auch dies ist bereits in wissenschaftlichen Studien bewiesen worden. Dort wurde festgestellt, dass Menschen, die viel Sport treiben, ein um ein Viertel verringertes Risiko aufweisen, Ängste zu entwickeln.
Meditative Übungen, wie zum Beispiel Yoga, könnten hier die richtige Wahl sein. Dabei muss man sich auf seine Atmung konzentrieren und beruhigt sich dadurch. Diese Übungen sind vor allem bei chronischen Ängsten ratsam. Sehr anstrengende sportliche Tätigkeiten sind bei kleineren Alltagsängsten anzuraten.
Verringerte Liebeslust?
Ebenfalls soll Sport bei Erektionsstörungen oder einer verringerten Libido helfen. Ursachen dafür gibt es viele, so unter anderem Stress und Schlafstörungen, schlechte Durchblutung, Stoffwechselstörungen und Herzprobleme. Menschen, die unter Depressionen leiden und Antidepressiva nehmen, müssen damit rechnen, dass sich diese Medikamente auch auf ihre Libido auswirken. Schon eine halbe Stunde Sport pro Tag kann dabei das Liebesleben wieder aufmöbeln.
Dabei sind vor allem sportliche Übungen angesagt, die den Unterkörper mit einbeziehen. Ziel ist es, in diesem Bereich die Durchblutung zu fördern und so die Libido oder Erektionsfähigkeit wieder auf Trab zu bringen. Lediglich aufs Radfahren sollte man verzichten, da es hier zu Überanstrengungen der unteren Körperhälfte kommen könnte.
Schlafstörungen mit Sport besiegen?
Viele Menschen leiden unter Schlafstörungen, kommen auch in der Nacht nicht zur Ruhe. Dann sind oft Folgeerscheinungen zu beklagen, wie Herzerkrankungen, eine Gewichtszunahme, Antriebslosigkeit oder Lethargie. Selbst mit dem gewohnten Alltagsstress kommt man dann oft nicht mehr so gut zurecht. Dabei kann Sport helfen.
Aus Studien geht hervor, dass Menschen, die sich sportlich betätigen, nachts besser schlafen können, als reine Couchpotatoes. Welcher Sport dabei betrieben wird, spielt keine Rolle. Besonders gut bewährt haben sich aber meditative Übungen, die einen zur Ruhe kommen lassen, etwa aus dem Yoga oder dem Tai Chi.
PMS – die Tage vor den Tagen
PMS ist für die meisten Frauen durchaus ein Begriff. Das prämenstruelle Syndrom tritt bei vielen Frauen auf und zeichnet sich durch Stimmungsschwankungen, Angstzustände, Depressionen und Co. aus. Frauen, die unter PMS leiden und viel Sport treiben, können die Symptome verringern. Das geht aus wissenschaftlichen Untersuchungen hervor. Der Sport soll in diesem Fall nicht nur die Stimmung aufhellen, sondern wirkt sich ebenso auf den Hormonhaushalt aus. Und dieser führt schlussendlich zu den Symptomen von PMS. Kraft- und Ausdauertraining, Aerobic, Tai Chi, Yoga und Pilates sind in diesen Fällen empfehlenswert.
Kann ADHS durch Sport gelindert werden?
Eine weitere häufig auftretende Erkrankung ist ADHS. Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung lässt sich auch mit Sport nicht heilen. Betroffene können aber durch die sportliche Betätigung die eigenen Emotionen besser in den Griff bekommen. Zudem erhöht sich der Dopaminspiegel während des Sports kurzzeitig. Somit können ähnliche Wirkungen wie bei der Einnahme bestimmter Medikamente entstehen. Erwachsene können dabei jede Form von Sport ausüben, bei Kindern sind alle Sportarten ratsam, bei denen klare Strukturen vorgegeben werden und der Teamgeist gefördert wird.
# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Montag, 31. März 2014 um 08:25 Uhr in Gesund leben & ernähren | 2332 Aufrufe
Sport, Volkskrankheiten, ADHS, PMS, Angstzustände, Depressionen, Gedächtnisverlust, Herz, Hirn
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