Die Okinawa-Diät ist eigentlich nur eine spezielle Ernährungsform der Einwohner der japanischen Okinawa-Inseln. Doch diese scheint zu einer höheren Lebenserwartung zu führen. Im Schnitt werden Männer auf den Okinawa-Inseln 78, Frauen 86 Jahre alt.

Im „Dorf der Hundertjährigen“ leben etwa 3.200 Menschen, die zwar alt sind, aber sich bester Gesundheit erfreuen. Schlaganfälle, Krebserkrankungen und Herzinfarkte kommen hier vergleichsweise selten vor. Wissenschaftler gehen dem Mythos seit langem auf die Spur, sie gehen mittlerweile davon aus, dass die hohe Lebenserwartung mit der Ernährung der Einwohner zusammenhängt.

Okinawa-Diät – keine Diät im klassischen Sinne

Das hört sich auch für Westeuropäer interessant an, doch alleine die Ernährung kann sicher kein langes Leben bescheren. Auch die genetischen Veranlagungen spielen mit Sicherheit eine große Rolle. Dennoch ernähren sich die Menschen auf den Okinawa-Inseln sehr fett- und kalorienarm, was sich logischerweise positiv auf den Alterungsprozess auswirkt.

Die Hauptbestandteile der Ernährungsform auf den Okinawa-Inseln sind Obst, Gemüse, Algen, Miso und Tofu. Bei Fisch kommen nur frisch gefangene Exemplare auf den Tisch, Hülsenfrüchte, wie Linsen, Soja und schwarze Bohnen haben ebenfalls einen festen Platz im Speiseplan. Fett, Zucker und Fleisch werden dagegen nur in geringen Mengen verzehrt.

Dadurch wird die Ernährung reich an komplexen Kohlenhydraten und Ballaststoffen. Diese stecken vor allen Dingen in Wurzelgemüse, in Soba-Nudeln, die aus Buchweizen bestehen, und Süßkartoffeln. Beliebt sind bei der Okinawa-Diät außerdem grünes Blattgemüse, Shiitake-Pilze und Bittermleonen.

Okinawa-Diät kommt mit wenigen Kalorien aus

Die Besonderheit bei dieser Ernährungsform ist, dass sie auch als Lebenseinstellung angesehen wird. Das heißt, man nimmt sich für die Mahlzeiten besonders viel Zeit und isst nur so lange, bis man fast satt ist. Das Prinzip wird auch als „Hara hachi bu“ bezeichnet. Das bedeutet auf Deutsch so viel, wie „acht Teile von zehn voll“. Das heißt, man isst nur solange, bis der Magen zu etwa 80 Prozent gefüllt ist. Kalorien müssen allerdings nicht gezählt werden, da die Lebensmittel ohnehin kalorienarm sind.

Aufgrund dieses Prinzips werden dennoch bis zu 20 Prozent weniger Kalorien aufgenommen. So kommt man teilweise täglich nur auf eine Aufnahme von etwa 1.100 Kalorien. Das kann allerdings auch schnell zu wenig werden.

Okianawa-Diät in den Westen übertragen

Natürlich lässt sich die Ernährungsweise nicht 100 Prozent auf unsere Lebensverhältnisse übertragen. Wer aber etwa zum Frühstück mit einem Tee, Roggenbrot mit Quark und einem Apfel in den Tag startet, hat schon einen guten Anfang gemacht. Zum Mittagessen bietet sich eine Bowl aus Tofu, Nudeln und Bohnen, ein Pilzsalat und Tee an. Am Abend darf frischer Fisch mit dunklem Reis und ein Gurken-Orangen-Salat auf den Tisch kommen. Getrunken wird auch hier wieder Tee, am besten Kräuter- oder Jasmin-Tee.

Langfristig unterstützt diese Ernährungsweise natürlich beim Gewichtsverlust. Dennoch verfolgt sie ein anderes Hauptziel: Nämlich chronischen Erkrankungen vorzubeugen und auf gesunde Weise zu altern. Trotz allem sind eine bewusste Lebenseinstellung und regelmäßige Bewegung auch hier zu empfehlen.

Trotz aller Vorteile: Durch die geringe Kalorienzufuhr kann es auch zu Mangelerscheinungen kommen. Daher sollte im Zweifel vor der Ernährungsumstellung Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden.

 

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Donnerstag, 27. Juni 2019 um 07:15 Uhr in Gesund leben & ernähren | 988 Aufrufe

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