Immer mehr Menschen in Deutschland können nicht ein- oder durchschlafen. Das sorgt nicht nur für eine gestörte Nachtruhe, sondern rächt sich bereits am darauffolgenden Morgen mit fehlender Konzentrationsfähigkeit und Übermüdung. Dabei gibt es häufig simple Gründe, die sich ebenso einfach abstellen lassen, um wieder besser schlafen zu können.

So fehlt bei vielen Menschen schlicht und ergreifend die Müdigkeit am Abend. Zwar fühlt man sich nach der Arbeit müde, da diese sich aber oft im Sitzen abspielt und eine Arbeit mit dem Kopf darstellt, fehlt es an Müdigkeit in den Muskeln. Hier kann es helfen, noch einen letzten Spaziergang an der frischen Luft zu machen oder öfter mal das Auto stehen zu lassen. Besonders wichtig ist der Spaziergang für diejenigen Menschen, die ohnehin den ganzen Tag in geschlossenen Räumen verbringen.

Die leiden nämlich oft unter Sauerstoffmangel. Dieser macht sich ebenfalls im Schlafzimmer bemerkbar, wenn es nicht gut gelüftet wird. Auch Bildschirme und Co. haben im Schlafzimmer nichts verloren. Man kann Elektrosmog ansehen, wie man will: Fakt ist, LED-Bildschirme senden Licht in einer Wellenlänge, die den Menschen wach hält. Denn ursprünglich wurde dieses Licht entwickelt, um Ermüdungserscheinungen bei Arbeiten am Computer zu verhindern. Daher sollten abendliche Spiele am Computer oder Fernsehen weitestgehend reduziert werden.

Geregelte Abläufe und Mahlzeiten

Zudem kann ein zu spätes und/oder schweres Abendessen den Schlaf negativ beeinträchtigen. Daher sollte die letzte Mahlzeit des Tages nicht nach 18 Uhr stattfinden. Nach diesem Zeitpunkt sollten höchstens noch leicht verdauliche Lebensmittel zu sich genommen werden.

Ein weiteres Problem ist ein oft ungeregelter Tagesablauf, der keine Rücksicht auf den individuellen Biorhythmus nimmt. In diesen Fällen hilft es, Rituale einzuführen, um das Leben insgesamt regelmäßiger zu gestalten.

Auch eine mangelnde Dunkelheit, etwa durch Straßenlaternen oder Leuchtreklamen vor dem Schlafzimmerfenster kann uns am Ein- und Durchschlafen hindern. In diesen Fällen sollten die Lichtquellen entfernt werden oder, wenn dies nicht möglich ist, ausgesperrt werden. Dies geht am besten mit der Abdunkelung der Fenster durch Jalousien, Rollos oder Rollläden.

Der abendliche Genuss von Alkohol und Nikotin ist ebenfalls kontraproduktiv, wenn es um Ein- und Durchschlafstörungen geht. Daher sollte man versuchen, am besten ganz damit aufzuhören, den Genuss aber zumindest in den Abendstunden einzudämmen.

Auch Bettzeug und Matratze müssen auf den Einzelnen abgestimmt sein, um einen gesunden Schlaf zu erhalten. Daher sollte man hier nie am falschen Ende sparen.

Natürliche Mittel zum Einschlafen

Oft ist ein zu niedriger Blutdruck für Ein- und Durschlafstörungen verantwortlich. Das Gehirn versucht nun, den Körper vom Schlafen abzuhalten, da der Blutdruck im Schlaf weiter absinkt, was zu einer lebensbedrohlichen Situation führen kann. Hier hilft zum Beispiel die Jiaogulan Pflanze. Sie ist im Handel als Tee oder in Kapselform erhältlich.

Alternativmediziner geben weitere Tipps, wie man Ein- und Durchschlafstörungen entgegen wirken kann. Die Farbe Blau soll demnach für Beruhigung sorgen, so dass man ein blaues Nachtlicht für Kinder einschalten oder blaue Bettwäsche nutzen könnte. Die Raumtemperatur im Schlafzimmer sollte ebenfalls nicht zu hoch sein. Gut 18 Grad Celsius sind ideal, bei niedrigeren Temperaturen können sich die Muskeln nur schwer entspannen, da sie eigentlich damit beschäftigt sind, den Körper warm zu halten. Auch kalte Füße sollte man beim Schlafengehen vermeiden, da diese uns am Einschlafen hindern.

Ätherische Öle, wie beispielsweise Lavendel, weisen eine sehr stark beruhigende Wirkung auf. Daher können diese auch bei Ein- und Durchschlafstörungen genutzt werden. Die möglichst leichte Küche, etwa mit vielen B-Vitaminen oder Haferflocken, kann den Schlaf ebenfalls positiv beeinflussen.

Das Hausmittel warme Milch mit Honig ist eine weitere Möglichkeit, das Einschlafen zu fördern. In der Milch ist die Aminosäure Tryptophan enthalten. Aus dieser kann das Gehirn das Schlafhormon Serotonin herstellen. Allerdings müssen leicht verdauliche Kohlenhydrate, wie sie im Honig enthalten sind, vorhanden sein, um die Hirnschranke zu überwinden.

Entspannungsfördernde Tees mit Melisse, Tinkturen und Kapseln mit Baldrian oder Johanniskraut können ebenfalls beim Einschlafen helfen. Allerdings braucht der Baldrian eine gewisse Zeit, bis er seine Wirkungen richtig entfaltet, so dass er sich für die schnelle Lösung zwischendurch nicht eignet. Mit Magnesium lassen sich dagegen Muskeln und Nerven entspannen und auch Bachblüten können hilfreich sein, vor allem, wenn einem zu viele Dinge durch den Kopf gehen, die einen vom Schlafen abhalten.

Eine Lichttherapie am Vormittag und das kalte Abbrausen des gesamten Körpers vor dem Schlafengehen, ohne sich danach abzutrocknen, sind weitere Mittel, die beim Einschlafen hilfreich sein können.

 

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Donnerstag, 26. Januar 2017 um 06:21 Uhr in Gesund leben & ernähren | 2008 Aufrufe

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