Okraschoten sind hierzulande noch nicht allzu bekannt. Viele wissen auch einfach nicht, wie man die herb-sauren Schoten richtig zubereitet. Doch es lohnt sich, sich intensiver mit den Okraschoten zu befassen, da sie gesundheitlich einiges zu bieten haben.

Die Okraschoten stammen ursprünglich aus Nordafrika und gehören zu den ältesten Gemüsesorten der Welt. Bereits die alten Ägypter haben Okra an den fruchtbaren Ufern des Nils angebaut. Mittlerweile wird das Gemüse weltweit kultiviert, wobei die Pflanzen in Asien und Afrika eine besonders große Bedeutung in der täglichen Ernährung einnehmen.

Okraschoten oder grüne Bohnen?

Auf den ersten Blick ähneln die Früchte des Strauchs grünen Bohnenschoten. Allerdings weisen die Okraschoten eine charakteristische Form auf, sie sind längsgegrippt und haben zwischen fünf und sieben Ecken. Im Querschnitt erinnern die Schoten damit an Sterne. Sie können bis zu 25 Zentimeter lang werden und enthalten bis zu 100 essbare Samen. Typisch ist auch der herb-saure Geschmack, weshalb Okraschoten vor allem in Eintöpfen oder Salaten genutzt werden.

Grundsätzlich sind die gesamten Schoten essbar. Sie können gekocht, gebraten, gegart, frittiert oder auch roh verzehrt werden. Trocknet man Okraschoten, eignen sie sich zum Würzen verschiedener Speisen. Auf dem Grill zubereitet, ergibt sich ein leckeres Fingerfood. Selbst im Wok oder in asiatischen Gerichten machen Okraschoten eine gute Figur.

Wichtig ist nur zu wissen, dass die Okraschoten Schleimstoffe bilden. Beim Erhitzen tritt eine schleimige Flüssigkeit aus den Früchten aus, die sich gut eignet, um Soßen zu binden. Wer auf diesen Effekt verzichten will, sollte die Schoten vor dem Kochen oder Braten in einem Topf mit Essigwasser blanchieren.

Gut passen Okraschoten zu Fisch und Meeresfrüchten. Aber auch die in Asien beheimatete fermentierte Sojabohnenspeise Natto harmoniert gut mit den Okraschoten.

Gesundheitlicher Wert von Okraschoten

Okraschoten sind aber nicht nur lecker, sondern auch gesund. Knapp ein Drittel des Tagesbedarfs an Vitamin C lassen sich mit 100 Gramm Okraschoten decken. Zudem enthalten sie reichlich Kalium, Kalzium, Proteine und Ballaststoffe. Hinzu kommt noch Beta-Carotin. Zusätzlich sind Okraschoten sehr kalorienarm – auf 100 Gramm kommen nur 19 Kalorien. Somit eignen sie sich auch, wenn man sein Gewicht reduzieren will.

Die enthaltenen Antioxidantien schützen unsere Zellen vor freien Radikalen, während die Polyphenole für das Aroma und die Farbe der Früchte verantwortlich sind. Gleichzeitig sagt man ihnen eine gefäßschützende Wirkung nach, so dass vor allem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schlaganfälle bei regelmäßigem Verzehr reduziert werden kann. Zudem sollen Antioxidantien entzündungshemmend wirken und das Immunsystem stärken.

Seit einiger Zeit untersuchen Wissenschaftler auch die enthaltenen Lektine genauer. Diese komplexen Proteine sollen bestimmte Stoffwechselprozesse im Körper auslösen und sogar Tumoren bekämpfen können. Allerdings sind hier noch weitere Studien notwendig.

Schwangere können Okraschoten nicht nur guten Gewissens verzehren, sie profitieren sogar davon: Denn in ihnen ist auch das Folat enthalten, das im Körper für Zellteilungsprozesse verantwortlich ist. Auf 100 Gramm Okraschoten kommen etwa 88 Mikrogramm Folat, für Schwangere wird eine Tagesdosis von 500 Mikrogramm empfohlen.

Nicht zuletzt sollen die enthaltenen Schleimstoffe bioaktive Eigenschaften haben. Die Naturheilkunde nutzt die Okraschoten daher auch zur Linderung von Entzündungen und Infektionen. Zudem sollen die Schleimstoffe gefäßschädigendes Cholesterin binden, so dass die Okraschoten sich auch positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken.

 

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Montag, 22. August 2022 um 10:19 Uhr in Gesund leben & ernähren | 417 Aufrufe

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