Nackenschmerzen – ein Problem vieler Menschen. Verspannte Muskulatur, Fehlhaltung und zu wenige Positionswechsel im Alltag – das sind die typischen Ursachen für Nackenschmerzen. Wenn der Arzt keine klare Ursache, wie einen Tumor, neurologische Probleme und sonstige körperliche Störungen, entdecken kann, ist Hilfe oft schwierig. Patienten, die jedoch über einen Zeitraum von mehr als zwölf Wochen unter Nackenschmerzen leiden, sind bereits chronisch erkrankt. Vielfach versprechen sie sich Hilfe durch eine Massage. Ärzte verschreiben diese aber nur widerwillig. Einer der Gründe dafür könnte sein, das zahlreiche Studien die Wirksamkeit von Massagen eben nicht oder nur sehr bedingt nachweisen konnten. Ärzte sprechen sich daher dafür aus, dass die Massagen nur ein Baustein von vielen einer möglichst umfassenden Behandlung sein sollte. Krankengymnastik und gezielte Muskulaturkräftigung, selbst Akupunktur, werden als sinnvollere Maßnahmen angesehen. Doch stimmt das wirklich? US-Forscher haben die bisherigen Studien jetzt auseinander genommen und gehen davon aus, dass diese die Wirksamkeit der Massage nur deshalb nicht belegen, weil zu wenig oder zu kurz massiert wurde.

 

30 Minuten Massage – das reicht nicht

 

An der aktuellen Studie nahmen insgesamt 228 Probanden teil, die unter chronischen Nackenschmerzen litten. Die einzelnen Teilnehmer unterteilte man in sechs Gruppen. Fünf der sechs Gruppen erhielten über einen vierwöchigen Zeitraum Massagen. Gruppe eins erhielt zwei Mal, Gruppe zwei drei Mal pro Woche eine halbe Stunde lang eine Massage. Die übrigen Gruppen bekamen 60-minütige Massagen, jeweils ein, zwei oder drei Mal in der Woche. Die sechste Gruppe bekam keine Massagen.

 

Wichtig dabei war, dass die Masseure den Patienten keine Tipps mit an die Hand geben durften, wie sie den Schmerz zu Hause mit einfachen Übungen lindern konnten. So sollte die Massage in ihrer tatsächlichen Wirkungsweise untersucht werden können.

 

Fünf Wochen nachdem man mit der Studie begonnen hatte, befragte man die Teilnehmer nach ihrem aktuellen Schmerzzustand. Wer zwei bis drei Mal die Woche eine halbe Stunde und einmal die Woche eine Stunde massiert worden war, konnte nur geringe Besserungen feststellen. Diese waren nahezu gleichlautend mit der Gruppe ganz ohne Massagen.

 

Die Probanden, die zwei oder drei Mal wöchentlich für eine Stunde massiert wurden, konnten eindeutig über weniger Schmerzen klagen. Zwar ist die geringe Teilnehmerzahl in Verbindung mit der kurzen Laufzeit der Studie nicht aussagekräftig, dennoch befürchten die Wissenschaftler, dass in den bisherigen Studien einfach zu selten und zu kurz massiert wurde. Deshalb sollten weitere Studien durchgeführt werden, bei denen Probanden über einen längeren Zeitraum mehrmals pro Woche für mindestens eine Stunde massiert werden. Außerdem sollte man ihnen Tipps für die Nackenübungen zu Hause mit an die Hand geben, sind sich die Forscher einig.

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Montag, 07. April 2014 um 07:28 Uhr in Medical Wellness: Therapieformen | 2793 Aufrufe

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