Über Gewohnheiten sprechen wir meist, wenn wir sie los werden wollen: Kaum etwas ist so schwer, wie das Verändern von Lebensgewohnheiten, die über Jahre, manchmal Jahrzehnte eingeübt sind. Dazu gehört zuvorderst die Ernährung: was wir als Kinder mochten, mögen wir meist ein ganzes Leben lang, obwohl wir als Erwachsene einsehen, dass “jede Menge Süßes” nicht das Gesündeste ist. (Dass es heute so viele Nahrungsmittel mit Vanille-Geschmack gibt, zeigt, dass die Produzenten das erkannt haben und uns mit dem Geschmack der Kindertage locken wollen, all das Vanillige bevorzugt zu kaufen.)

Grüner leben, nachhaltig gesünder essen, mehr Sport treiben und weniger “sündigen”: wie oft nimmt man sich das vor, startet mit viel Elan und scheitert doch binnen einiger Monate? Gerade jetzt in der Fastenzeit versuchen viele einen “Neustart bei Null”. Erst kommt die ganz große Reinigung mit dem einen oder andere Fastenkonzept, und dann garantiert nur noch Bio, Trennkost, Einweiß-reich, vegetarisch oder gar vegan. So zumindest lauten die gute Vorsätze. Aber wie lange hält das an? Wieviele Neustarts mit immer anderen Konzepten haben Sie schon hinter sich?Es klingt banal, doch ich sag’s trotzdem: Kleine Schritte bringen Gelingen! Wenn wir nicht alles auf einmal ändern, sondern relativ geringfügige Veränderungen nach und nach ins Leben einbauen, ist die Aussicht auf anhaltenden Erfolg wesentlich größer. Zum Beispiel hab’ ich mir vor Jahren angewöhnt, mich morgens nach dem Bad ausgiebig mit einem Massagehandschuh “wach zu rubbeln”. Danach gönne ich der Haut ein gutes, aktivierendes Öl. Beides ist zur festen Gewohnheit geworden, ohne die ich gar nicht mehr sein mag.

Zur Zeit bin ich nun dabei, an dieses Ritual eine intensive, den ganzen Körper trainierende Yoga-Übung anzuhängen: Der “Gruß an die Sonne” besteht aus mehreren Yoga-Asanas, die fließend miteinander verbunden geübt werden. Die Übung ist recht fordernd und als Herz-Kreislauftraining geignet, wenn man so ca. 10 Minuten oder länger zügig übt. Allerdings macht der “Gruß an die Sonne” auch ziemlich fertig, wenn man noch nicht so fit ist! Würde ich gleich mit 10 “Runden” starten wollen, hätte ich schon am dritten Tag keine Lust mehr und würde mir “eine Pause gönnen”. Also meide ich das Hau-Ruck-Verfahren und mache die Übung eine Woche lang nur zweimal sehr sorgfältig, die nächste Woche dann dreimal - und so weiter bis nach ein paar Monaten das Ziel erreicht ist: nahezu anstrengungslos, denn eine sehr langsame Steigerung lässt nie das Gefühl aufkommen, etwas “schrecklich Schweres” zu leisten.

Der Sonnengruß soll hier nur als Beispiel für alle Versuche dienen, sein Leben in Richtung “gesünder” zu ändern. Egal, was es ist: wenn man mit ganz kleinen Anforderungen beginnt, die gar nicht erst mit ihrem Stresspotenzial auffallen, hat man beste Chancen, sich nach und nach in eine “gesunde Gewohnheit” einzuschleichen!

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Freitag, 26. Februar 2010 um 16:57 Uhr in Gesund leben & ernähren | 4307 Aufrufe

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