Gerade lese ich im Gesundheitsweblog über verschiedene Aminosäuren-Präparate, die gegen den gefürchteten “Burnout” helfen sollen. Das Szenario, das der Empfehlung zugrunde liegt und mit Hinweisen auf entsprechende Studien untermauert wird, geht so: Lehrer und andere Pädagogen sind besonders gefährdet, da sie oft unter erhöhten physischen und psychischen Belastungen am Arbeitsplatz leiden. Müdigkeit, Schlafprobleme, Konzentrationsschwäche und Erschöpfung sind die ersten Anzeichen, am Ende stehen Verzweiflung, Depression und möglicherweise ein Zusammenbruch. Neuere Studien zeigen, dass 35% der Lehrer an Burnout leiden und weitere 35% sind im Vorstadium dazu.


Soweit, so schlecht, doch es gibt offenbar Hilfe: “Die langjährige Erfahrung zeigt, dass Menschen mit Burnout-Syndrom massive Aminosäuren-Ungleichgewichte aufweisen. Vielen Menschen mit Burnout konnte daher durch das maßgeschneiderte Aminosäurenpräparat Vitatonic geholfen werden, erläutert Prof. Spona.”


Ich frage mich bei einer solchen Argumentation immer: Ist nicht der festgestellte Mangel an irgendwelchen Stoffen (Hormone, Vitamine, Mineralien, Botenstoffe oder was auch immer) viel eher die Folge der Überarbeitung und ihrer Symptome als die Ursache? Was hilft es denn, einen Stoff “zuzufüttern”, den der Körper offenbar gerade massiv verbraucht, wenn nicht gleichzeitig die Ursachen des Mangels angegangen werden? Ein Motor, den man fortwährend zu hochtourig fährt, geht doch auch dann schnell kaputt, wenn man ihm genug Benzin und Öl gönnt - und mal einen technischen Vergleich zu bemühen.

Versetzt man sich mittels irgendwelcher Medikamente in die Lage, über das für die Gesundheit Zuträgliche hinaus zu arbeiten, dann ist das für mich nichts anderes als DOPING. Im Sport ist das verboten und im Arbeitsalltag würde ich es nicht wirklich in Betracht ziehen.
Bevor ich “ausbrenne”, mache ich jedenfalls lieber mal halb lang - oder nehme mir rechtzeitig ein Auszeit!



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Im Vital- und Wellness-Hotel ZUM KURFÜRSTEN gibt es verschiedene Präventionsangebote zur Wiederherstellung der Work-Life-Balance, die nach nach §20 SGB bezuschusst werden.


# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Mittwoch, 16. April 2008 um 15:35 Uhr in Prävention | 5671 Aufrufe

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