Früher glaubte die Wissenschaft, dass sich die Zellen im Gehirn nicht mehr vermehren und erneuern, sobald ein Mensch erwachsen ist. Diese deprimierende Sicht der Dinge hat sich glücklicherweise als falsch heraus gestellt: Lebenslang bilden sich in unserem Kopf ständig neue Nervenzellen, die sogenannten “Neuronen”. Sie sind wesentlich für unsere Geistesleistungen verantwortlich, doch brauchen sie Anreize und Herausforderungen, um zu ausgewachsenen Zellen heran zu reifen. Wer sich also in “alten Geleisen” gemütlich einrichtet und nichts Neues mehr an sich heran lässt, verkalkt und vergreist schneller als jemand, der “in Bewegung bleibt” und die kleinen grauen Zellen dadurch ständig trainiert. 

Um geistig fit zu bleiben, wird älteren Menschen gern ein “Trimmprogramm für den Kopf” empfohlen. Z.B. schreibt wellness-gesund.info: “Wie aber lassen sich die grauen Zellen effektiv trainieren? Eine Möglichkeit ist das so genannte Gehirnjogging: Gezielte Denkübungen fordern speziell die Neuronen heraus und binden sie in das komplexe Netzwerk der Nervenzellen ein. Anregungen zum Knobeln, logische oder mathematische Aufgaben und effiziente Trainingsprogramme finden sich in zahlreichen Büchern und im Internet.”

Mal ehrlich: mir würden solche Übungen ein wenig wie Zeitverschwendung vorkommen. Und was hilft es, mathematische Aufgaben lösen zu können, wenn die Bereitschaft, neue Erfahrungen zu machen, auf emotionaler Ebene nicht vorhanden ist? Ich ziehe da ein ganzheitlicheres Herangehen vor: immer wieder den inneren Schweinehund überwinden und entgegen der eigenen Trägheit immer mal wieder etwas Neues wagen. Das muss nicht immer “was Großes” sein:  es können auch mal andere Kochrezepte die Routine der “zwanzig geliebten Gerichte” durchbrechen, an denen man so gerne hängt. Eine neue Route beim Spaziergang, neue Kreativ-Software auf dem Computer, neue soziale Kontakte, mal wieder ein Kurs oder Workshop zur Weiterbildung - es gibt so viele Möglichkeiten, sich in Kontakt mit Neuem zu bringen und damit auch die grauen Zellen zu fordern!  Sich immer wieder einen kleinen “Ruck” geben, um das auch anzugehen, trainiert zusätzlich auch die emotionale Kompetenz, mit neuen Eindrücken und Anforderungen umzugehen. Die Gefahr, in höherem Alter das Lösen von Kreuzworträtseln für das echte Leben zu halten, ist damit hoffentlich weitgehend gebannt!

 

 

 

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Donnerstag, 02. August 2007 um 07:36 Uhr in Prävention | 3004 Aufrufe

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