Die TCM kennt viele Heilpflanzen, die ursprünglich aus dem asiatischen Raum stammen, mittlerweile aber auch hierzulande bekannt sind. Welche Bedeutung die chinesische Medizin mittlerweile einnimmt, erkennt man daran, dass auch in Deutschland bestimmte chinesische Heilpflanzen als Sonderkulturen angebaut werden. Zu diesen Sonderkulturen gehört auch der Medizinal Rhabarber.

Er wird derzeit zwar vorwiegend auf kleineren Anbauflächen angebaut, dennoch ist es ein wichtiger Schritt, dass er in Deutschland überhaupt angebaut wird. Die Pflanzen, die ab dem zweiten Jahr im Oktober bei trockenem Wetter geerntet werden können, sind ein naher Verwandter des bekannten Speise-Rhabarbers. Sie können ein Alter von 20 bis 30 Jahren erreichen. Für die Medizin ist insbesondere die Wurzel interessant.

Die chinesische Medizin sieht den Einsatz des Medizinal Rhabarbers bei zahlreichen Beschwerden vor. So kann er bei Unterleibsbeschwerden, bei Verstopfung, Gelbsucht, geröteten Augen, bei Verletzungen von Stürzen und Schlägen, aber auch bei Brandwunden eingesetzt werden. Ebenfalls hat die Homöopathie den Medizinal Rhabarber für sich entdeckt. Hier werden die Inhaltsstoffe aus der Wurzel vorwiegend bei Verstopfung eingesetzt. Außerdem werden daraus verschiedene Fertigpräparate hergestellt, die unter anderem bei Problemen mit der Mundschleimhaut ihre Anwendung finden.

Die Wurzel wurde bereits im 3. Jahrtausend vor Christus großflächig in Westchina und Tibet auf den Bergmatten angebaut und von Einkäufern aus aller Welt bestellt. Schon recht früh kamen die Wurzeln über die Seidenstraße auch ins antike Griechenland und Marco Polo wies bereits auf die große Bedeutung der Wurzeln hin. Den Namen erhielt der Rhabarber aus dem Griechischen. Die Vorsilbe Rha steht dabei für die Wurzel. Der Rha-barabarum wurde aufgrund der Barbaren geprägt, denn als solche sahen die Völker des antiken Griechenlands die Westchinesen zu jener Zeit an. Schon im 16. und 17. Jahrhundert fand der Medizinal Rhabarber übrigens auch Erwähnung in verschiedenen Büchern zur Kräuterheilkunde, wo er als mildes Abführmittel, insbesondere bei Wurmbefall, Gallen- und Leberproblemen beschrieben wurde.

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Montag, 26. September 2011 um 06:13 Uhr in Gesund leben & ernähren | 5048 Aufrufe

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