Im Bereich der Natur- und Kräuterheilkunde gibt es viele verschiedene Pflanzen, die Magen und Darm beruhigen können. Eine davon ist der Engelwurz, der nach einer Legende von einem Engel auf die Erde geschickt und von einem frommen Mann gefunden wurde.

Im Mittelalter glaubte man daran, dass Engelwurz gegen die Pest wirken könne. Nach Europa kam der Engelwurz, der tatsächlich nicht viel gegen die Pest ausrichten konnte, bereits im zehnten Jahrhundert durch die Wikinger. Bis heute gilt Engelwurz als ideales Mittel gegen einen verdorbenen Magen.

Engelwurz bei Verdauungsproblemen einsetzen

Eine der Wirkungen, die man dem Engelwurz nachsagt, ist die Linderung von Verdauungsbeschwerden. Aufgrund der enthaltenen Bitterstoffe soll Engelwurz die Verdauung anregen können. Auch die Produktion von Gallenflüssigkeit und Magensäure soll mit der Heilpflanze angeregt werden. Gleichzeitig sollen die Bitterstoffe die Bauchspeicheldrüse aktivieren, so dass diese mehr Enzyme ausschüttet. Die Darmschleimhaut soll besser durchblutet werden, so dass auch schwere und üppige Mahlzeiten mit dem Engelwurz besser verdaut werden können.

Ebenfalls soll Engelwurz helfen, wenn bereits Probleme mit der Verdauung bestehen, etwa Krämpfe und Blähungen. Dabei kommen die enthaltenen Furanocumarine zum Einsatz. Sie sollen an der glatten Magen-Darm-Muskulatur die Kalziumkanäle blockieren, wodurch sich die Muskeln entspannen sollen. Gleichzeitig sagt man Engelwurz eine antimikrobielle Wirkung nach, wodurch weniger Gärungsgase in der Darmflora entstehen sollen. Dies soll dabei helfen, Blähungen und Krämpfe spürbar zu mindern. Das ist auch der Grund, warum man Engelwurz ergänzend zur Behandlung des Reizdarm-Syndroms einsetzen kann.

So sieht die Anwendung von Engelwurz aus

Dennoch gilt es auch beim Einsatz von Engelwurz zur Entspannung und Beruhigung des Magen-Darm-Bereichs einiges zu beachten. So sollte die Heilpflanze immer dann nicht angewendet werden, wenn bereits Geschwüre in Magen oder Darm vorhanden sind. Außerdem ist von einer Anwendung in der Schwangerschaft abzuraten, da Engelwurz in hohen Dosen die Gebärmutter stimulieren kann. Die enthaltenen Foranocumarine können die Lichtempfindlichkeit der Haut erhöhen. Deshalb sollten ausgiebige Sonnenbäder während einer Engelwurz-Kur vermieden werden.

Häufig wird Engelwurz als Tee oder Tinktur verwendet, um Magen und Darm zu beruhigen. Für den Tee verwendet man getrocknete Engelwurz-Wurzeln, die es in der Apotheke gibt. Ein halber Teelöffel, der mit heißem Wasser aufgegossen wird, reicht aus. Nach fünf Minuten Ziehzeit können die Wurzeln abgesiebt werden. Täglich werden ein bis zwei Tassen des Tees empfohlen.

Die Tinktur kann ebenfalls eine Anwendungsform von Engelwurz sein. Dafür setzt man gleichermaßen auf die Wurzeln der Heilpflanze. Ein Teil von ihnen wird mit neun Teilen Alkohol (70 Prozent) angesetzt. Kühl und dunkel wird die Mischung über zehn Tage gelagert, wobei das Gefäß mindestens einmal am Tag kräftig geschüttelt werden sollte. 15 Tropfen der so hergestellten Tinktur werden bei Bedarf auf ein Stück Zucker gegeben.

 

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Montag, 15. August 2016 um 05:57 Uhr in Gesund leben & ernähren | 1991 Aufrufe

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