Wie schnell ist es passiert – schon eine falsche Bewegung reicht aus und schon schießt ein stechender Schmerz durch den Rücken, strahlt nicht selten bis hinab zu den Füßen. Laufen, Bücken, Stehen, Sitzen oder Liegen – fast alles ist nur noch unter Schmerzen möglich. Diese Schmerzen werden in Medizinerfachkreisen oft als „Ischialgie“ bezeichnet und rühren häufig vom Bandscheibenvorfall her.
Dieser kann mit den unterschiedlichsten Behandlungsansätzen bekämpft werden. Da gibt es Schmerzmittel, Physiotherapie oder Massagen und nicht zuletzt die OP. Diese ist eine der Behandlungsformen die häufig zu Unrecht angewendet wird, denn mehr als 90 Prozent der Bandscheibenvorfälle lassen sich auch ohne OP gut behandeln.
Die Realität sieht leider anders aus
Doch die Realität sieht anders aus. Alleine 2012 wurden fast 100.000 Bandscheiben-OPs vom Statistischen Bundesamt erfasst. Das heißt, dass jeder zweite Patient, der wegen eines Bandscheibenvorfalls in der Klinik behandelt wurde, anschließend auch operiert wurde. Vergleicht man diese Werte mit denen aus 2005, so ergibt sich eine Steigerung der OP-Anzahl um 17 Prozent.
Was bringt die Bettruhe?
Patienten, die unter einem Bandscheibenvorfall leiden, wird oft Bettruhe verordnet. Doch was bringt diese? Die Bandscheiben befinden sich zwischen den Wirbelkörpern und dienen sozusagen als Stoßdämpfer. Kommt es zum Bandscheibenvorfall, wölben sich die Bandscheiben zwischen den Wirbelkörpern hervor. Der äußere Faserring kann dabei reißen und der darin befindliche Gallertkern läuft aus. Dabei können auch Nerven eingeengt werden, so dass Schmerzen, Muskelschwäche, die Lähmung von Blase und Darm oder sogar Störungen der Sensibilität auftreten.
Dabei ist der Bandscheibenvorfall keine Krankheit, sondern stellt eher eine Verschleißerscheinung dar. Die Beschwerden können in vielen Fällen nach sechs bis acht Wochen wieder verschwinden. In dieser Zeit sollten die Patienten laut Expertenmeinung ihren alltäglichen Verpflichtungen soweit irgend möglich weiterhin nachgehen. Die Bettruhe selbst bringt aber wenig, da sie die Muskulatur nur weiter schwächt. Sie wird deshalb heute nur noch selten empfohlen. Um die Schmerzen zu lindern, werden meist Medikamente eingesetzt. Allerdings gibt es auch alternative Behandlungsverfahren, wie die Bewegung, die Behandlung mit Wärme, Kälte oder Ultraschall, um nur einige zu nennen.
Alternative Behandlungsmethoden sind erste Wahl
Bei einem Bandscheibenvorfall sollte die OP nur das letzte Mittel zur Behandlung sein. Sie sollte nur dann in Betracht gezogen werden, wenn neurologische Ausfallerscheinungen auftreten. Solche Notfälle, in denen eine Bandscheiben-OP ratsam ist, sind aber nur bei etwa fünf Prozent der Betroffenen gegeben. Alle anderen sollten zunächst auf die konservativen Methoden setzen. Diese benötigen zwar länger, um ihre Wirkung zu entfalten, sind letzten Endes aber kostengünstiger und für den Patienten schonender.
# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Montag, 13. Januar 2014 um 07:17 Uhr in Weitere Empfehlungen | 2316 Aufrufe
Bandscheibenvorfall, OP, alternative Behandlungsmethoden, Wirbelkörper, Gallertkern, Bandscheiben-OP
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