Wer kennt nicht den Streit zwischen den beiden großen Ernährungstheorien: Wo die einen im Fett das schlechthin Böse sehen und ein ums andere Mal fettreduzierte Lebensmittel und Diät-Pläne empfehlen, schwören die anderen auf gesunde Fette wie z.B. pflanzliche Öle und fette Seefische. Nach jahrelanger Dominanz der Fett-Verteufelung gewinnt in letzter Zeit wieder die fettfreundliche Theorie an Boden, da verschiedene Studien belegten, dass eine öl- und eiweißbetonte Ernährung mit wenig Zucker und Stärke das Körpergewicht und die Blutfettwerte besser normalisieren soll als fettarme Diäten.

Einen “Rückschlag für die Fettrehabilitation” sieht nun die

Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V. und gab eine Pressemitteilung unter der provokanten Überschrift “Immer noch nichts dazu gelernt?” heraus. Stein des Anstoßes ist ein Projekt von Lebensmittelchemikern an der Technischen Universität München, dass der Verbesserung der sogenannten Light-Produkte dienen soll. Die Wissenschaftler wollen erforschen, warum fetthaltige Nahrungsmittel besonders gut schmecken neue Komponenten ausfindig machen, mit denen sich fettreduzierte Lebensmittel geschmacklich verbessern lassen. Drei Millionen Euro soll das Projekt kosten, ist jedoch in den Augen des FET e.V. komplett überflüssig: “Erwartungsgemäß bedeutet dies sicherlich einen Austausch natürlicher Bestandteile durch künstliche Aroma-und Konservierungsstoffe. Doch was nützen schmackhaftere oder sättigendere Lightprodukte, wenn fettarme Ernährung offensichtlich keine Lösung für das Übergewichtsproblem der Industriestaaten ist? US-amerikanische Supermärkte beispielsweise bieten das umfangreichste Angebot fettreduzierter Produkte weltweit an. Das Resultat zeigt sich beim Blick auf die Straßen. US-Amerikaner sind weiterhin die Dicksten der Welt. Im Vergleich hierzu ist der Anteil übergewichtiger Italiener gering, obwohl diese bekanntlich mit Olivenöl und fettigem Seefisch nicht geizen.”


Aus meiner Sicht sollten Forschungen zur Verbesserung von Produkten eher bei den Herstellern derselben angesiedelt sein - und nicht mit öffentlichen Mitteln an staatlichen Universitäten stattfinden. Hier würde ich mir eher Studien zu den Nebenwirkungen und Langzeitfolgen verschiedener einseitiger Ernährungsweisen wünschen. Was den Theorie-Streit insgesamt angeht, sehe ich ihn eher gelassen und bevorzuge selber eine Mischkost: weder extrem Fett-reduziert, noch besonders fettreich. Die Light-Produkte sehe ich eher als Mogelpackung: sie sind zwar fettreduziert, aber dennoch oft die reinsten Kalorienbomben! Unter “light” hab ich mir was anderes vorgestellt!

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Samstag, 30. Mai 2009 um 08:22 Uhr in Gesund leben & ernähren | 4905 Aufrufe

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