Manche Meldungen aus der Welt der Wissenschaft konterkarieren den gesunden Menschensverstand aufs Heftigste: So meldete kürzlich das FOCUS-Magazin, dass mäßiges Trinken (worunter so drei bis vier Drinks pro Tag verstanden werden!) tatsächlich helfen soll, im Alter fit zu bleiben, bzw. nicht gebrechlich zu werden. Eine Studie der Universität von Kalifornien habe das gezeigt, die auf Daten von 4276 Personen aus den Jahren 1982 bis 1992 aufbaute:

“Sie alle hatten an einer großen amerikanischen Gesundheits- und Ernährungsstudie teilgenommen und waren im Schnitt 60,4 Jahre alt. Männer und Frauen waren zu gleichen Teilen vertreten. Das Trinkverhalten der Studienteilnehmer unterteilten die Wissenschaftler in drei Kategorien: Als leichter bis mäßiger Alkoholkonsument galt, wer weniger als 15 Drinks pro Woche und dabei weniger als fünf pro Tag zu sich nahm (vier Drinks für Frauen). Starke Alkoholtrinker gönnten sich 15 oder mehr Drinks pro Woche oder mehr als fünf pro Tag für Männer bzw. vier für Frauen. Als Abstinenzler klassifizierten die Forscher diejenigen, die sich weniger als zwölf Drinks im Jahr genehmigten. Darüber hinaus machten die Frauen und Männer Angaben dazu, ob sie keine, leichte oder große Probleme hatten oder nicht in der Lage waren, ihren Alltag ohne Hilfe zu bestreiten.”


Die Studie kam aufgrund dieser Daten dann zum verblüffenden Ergebnis, dass die “mäßigen Trinker”  nur ein Risiko von 17,7 Prozent hatten, in den folgenden fünf Jahren gebrechlich zu werden oder zu sterben – wogegen das Risiko der Abstinenzler bei 26,7 Prozent gelegen habe und das der Vieltrinker bei 21,4 Prozent . Der Vorteil der mäßigen Trinker zeige sich allerdings nur, wenn diese bereits in früheren Jahren auf diese Art getrunken hätten. Ein alkoholischer Späteinstieg bringt also nichts.


Tja, was soll man davon halten? Ganz ehrlich: ich glaube nicht dran, dass dem so ist! Wer weiß denn, was bei diesen 4276 Personen noch alles zu diesen Ergebnisse beigetragen haben mag!  Es scheint auch keinerlei Vermutungen zu einem Wirkungszusammenhang zu geben, wogegen mir zum Beispiel diese fünf guten Gründe, im Alter eher WENIGER als mehr Alkohol zu trinken,  nachvollziehbar und schlüssig erscheinen.

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Freitag, 23. Januar 2009 um 16:13 Uhr | 2863 Aufrufe

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Kommentare:

Hallo Christiane,

man könnte ja ganz frotzelnd die konservierenden Eigenschaften des Alkohols anführen. ;)

Ich frage mich, wie die Ernährung dabei berücksichtigt wurde, denn im Focus werden nur sog. Variablen (“Alter, Rauchen, Sport, Herzinfarkte oder Schlaganfälle”) angeführt.

Außerdem wüsste ich gern die Definition von “Drink”. Es gibt ja schon einen Unterschied zwischen einem Glas Rotwein und einem starken Cocktail.

Viele Grüße
Nicole

Nicole am Dienstag, 27. Januar 2009 um 07:06 Uhr


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