Eigentlich ist sie eine recht hübsche Pflanze, ähnlich dem Beifuß, jedoch weniger zerfleddert: Ambrosia, das beifußblättrige Traubenkraut. Mit Arbeitshandschuhen und Gartenschere bewaffnet, trete ich ihr näher und schneide den Stengel in Bodennähe ab, ohne die Blätter zu berühren.  Dann reiße ich die Wurzel aus, damit auch nichts nachwächst, und stopfe alles in eine große blaue Mülltüte.  Gleich fühl’ mich ein wenig sicherer - zumindest allergische Reaktionen wegen bloßem Hautkontakt brauche ich jetzt nicht mehr zu fürchten!

Schon im August hatte es mich nämlich bereits erwischt: anfallsartiges Anschwellen der Nasenschleimhäute, heftiger Niesreiz,  tränende Augen, allgemeine Schlappheit - da ich noch nie zu Heuschnupfen neigte, hielt ich es für eine Erkältung. Es war ja auch nicht die Zeit, in der die meisten Pollen fliegen. Da wusste ich allerdings noch nichts von Ambrosia, dem schlimmsten Allergie-Auslöser, der je unsere Gärten, Wegränder und Brachflächen besiedelt hat.  Auf der gut gemachten Info-Seite ambrosia.de heißt es:

“In der nordamerikanischen Heimat gelten die Ambrosia-Pollen bereits als das Allergen Nummer Eins. Ihre Pollen sind das weltweit potenteste Pollenallergen und um ein Vielfaches aggressiver als alle in Deutschland bekannten Baum- und Gräserpollen zusammen. Darum genügen bereits zehn Pollen pro Kubikmeter Luft, um bei Pollenallergikern neben Tränen, Augenjucken, Lichtempfindlichkeit, Kopfschmerzen und Heuschnupfen auch schwerere Symptome wie Atemnot oder gar Asthma auszulösen…. Wer noch in August und September mit starken Heuschnupfen-Beschwerden zu kämpfen hat, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit schon allergisch. Unbehandelt ist jeder vierte Ambrosia-Allgergiker stark gefährdet, an Asthma zu erkranken.
Da das ungeschützte Berühren der Pflanze zu unangenehmen Irritationen auf der Haut führen kann, ist eine Sensibilisierung auch bei regelmäßigem Hautkontakt, z. B. durch Gartenarbeit, zu befürchten. Beim Ausreißen von Ambrosia-Pflanzen sind daher unbedingt Handschuhe und Staubmaske zu benutzen und Allergiker sollten diese Arbeiten niemals selbst durchführen.”

Na gut, die Staubmaske hab ich mir gespart! :-)  Immerhin hab ich jetzt die Entwicklung von 5000 bis 50.000 Ambrosia-Samen verhindert, die bis zu 40 Jahren keimfähig bleiben können. In den Garten eingewandert ist die Pflanze mit dem Vogelfutter, das der Vorgänger im Winter gerne hier verstreut hat - auch das werde ich unterlassen! Ich hab einfach keine Lust, Juli bis Oktobr künftig schniefend und schnupfend zuzubringen - und hoffe, auch andere Gartenfreunde und Grundbesitzer folgen den Aufrufen zur Ambrosia-Bekämpfung, die derzeit durch die Presse gehen.

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Freitag, 29. September 2006 um 07:19 Uhr in Prävention | 9937 Aufrufe

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