Der Begriff Wellness beschreibt im ursprünglichen Konzept der Wellness-Pioniere Donald B. Ardell und John Travis einen Zustand von Wohlbefinden und Zufriedenheit, der die Faktoren Selbstverantwortung, Ernährungsbewusstsein, körperliche Fitness, Stressmanagement und Umweltsensibilität umfasst. Zwar wird Wellness heute oft als bloßer Sammelbegriff für Methoden und Anwendungen, die das körperliche, geistige und seelische Wohlbefinden steigern, verstanden, doch erfährt die ganzheitlichere Sichtweise derzeit eine Renaissance unter dem Begriff “Medical Wellness”, was auch der zunehmenden Sensibilität der Menschen für Umweltfragen und Nachhaltigkeit entspricht.
Was hat das nun mit Fisch zu tun? Fisch als Nahrungsmittel ist ein gutes Beispiel für den Zwiespalt, der sich zwischen den einzelnen “Säulen” des Wellness-Lebensstils ergeben kann: Einerseits ist Fisch rundum gesund und entspricht modernen Ernährungslehren so sehr, dass der Verzehr mehrmals wöchentlich angeraten wird. Andrerseits sind 75% der Fischbestände stark überfischt, was sehr negative Auswirkungen auf die Meeresumwelt und ihre Bewohner wie Wale, Robben und Seevögel hat. Hinzu kommt eine teilweise Belastung von Fisch und Meeresfrüchten mit Umweltgiften, sowie die Schäden, die durch den sogenannten “Beifang” entstehen. Auch die Zucht verschiedener Fisch-Arten in Aquakulturen hat vielfach negative Belastungen der Umwelt zur Folge, genau wie die Massentierhaltung an Land.
Zum Glück müssen wir auch als umweltbewusste Verbraucher auf Fisch nicht komplett verzichten: Hering, Seeleachs und Forelle, wie auch der genügsame Karpfen können gemäß den Empfehlungen des WWF bedenkenlos verzehrt werden. Das blaue Siegel des MSC (Marine Stewardship Council) auf den Packungen garantiert im übrigen, dass ein Fischbestand nicht gefährdet ist. Wie es um weitere Fischarten steht, kann man dem Greenpeace-Fischführer “Welcher Fisch darf auf den Tisch?” entnehmen, der allerdings die Lage im Jahr 2006 beschreibt und seitdem nicht aktualisiert wurde. Zum Glück bin ich mit meinem Faible für Seelachs in allen Variationen halbwegs auf der sicheren Seite!
# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Freitag, 25. Januar 2008 um 11:49 Uhr in Medical Wellness: Was ist das? | 3530 Aufrufe
Fischverzehr, Nachhaltigkeit, Fisch, Wellness-Grundsätze
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