Die Wahrheit von gestern ist der Irrtum von heute. Das stelle ich immer wieder fest angesichts der sich über die Jahre doch krass verändernden Empfehlungen für die gesunde Ernährungsweise. So galt es lange Zeit als optimal, das Essen auf mehrere, in der Regel fünf kleine Mahlzeiten über den Tag zu verteilen: da komme erst gar kein großes Hungergefühl auf, dass zu Fress-Attacken motiviere, zudem werde der Magen nicht so belastet wie etwa durch ein ausgiebiges Mittagessen, das dann erstmal für zwei Stunden müde mache.

Alles falsch, sagt die neue Weisheit. Die Essens-Faustregel muss neu geschrieben werden, wie etwa DIE WELT berichtet. Drei Mahlzeiten am Tag sind genug, das zeigen Forschungsergebnisse aus der Chronobiologie. Maximilian Moser von der Universität Klagenfurt erläutert, dass schon der Säugling alle vier Stunden hungrig werde, was sich dann auch beim Erwachsenen fortsetze, mit dem Unterschied, dass wir nachts durchschlafen. Das Essen wirke genau wie Licht als wichtiger Zeitgeber für die innere Uhr. “Das schlechteste, was man der inneren Uhr antun kann, ist permanent zu essen”, so Moser. Dieses so genannte “Grasen”, also ständig kleine Knabbereien, hier ein Imbiss, dort ein Riegel, aber auch der Obstteller neben dem Arbeitsplatz - all das schade der Gesundheit und koste Lebensjahre.

Was schließen wir daraus? Können wir denn wissen, ob diese neue Sicht der Dinge sich nicht in ein paar Jahren auch wieder als Irrtum heraus stellt? Schließlich war das “fünfmal am Tag” keine Außenseitermeinung, sondern breiter Mainstream aller, die zur Ernährung Gewichtiges zu sagen haben. Ich lasse mich jedenfalls nicht irritieren und esse so, wie es mein Hungergefühl nahe legt: zweimal am Tag “richtig” und dann noch ein Imbiss, wenn es mir danach ist.

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Sonntag, 01. Juni 2008 um 08:40 Uhr in Gesund leben & ernähren | 6435 Aufrufe


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