Mein Besuch war deutlich schlanker geworden, das spürte ich gleich bei der ersten Begrüßungsumarmung. Wie immer, wenn wir uns in großen zeitlichen Abständen treffen, redeten wir dann auch viel über gesundes Leben, über verschiedene Körpertrainings und den richtigen Weg zum Abnehmen. Nicht, dass er das nötig hätte, doch motivierte mich seine drahtig-gesunde Gestalt, das “HowTo” am Einzelfall zu diskutieren: an seinem und meinem. Wobei ich leider trotz Gartenarbeit und ohne Änderung an sich gesunder Essgewohnheiten Jahr um Jahr ein klein wenig zunehme - und das summiert sich!


Nun, das Rezept meines lieben Freundes hieß einfach: weniger essen! Und zwar nicht weniger Fett oder weniger Kohlehydrahte, sondern einfach weniger MENGE! Um den Einstieg zu finden, empfiehlt er Tee-Fasten mit einer anschließenden sehr langsamen Aufbauzeit über zwei bis drei Wochen, was jeglichen Jojo-Effekt vermeide und zu weiterem Gewichtsverslust führe. Ich staunte, denn beide Tipps gelten in der Gesundheitsszene nicht gerade als der letzte Schrei, ja in Teilen sogar als falsch (“niemals FASTEN, um abzunehmen!”). Aber er stand nun mal vor mir und sah klasse aus!


Das Konzept “weniger essen” ist in Gestalt der sogenannten “FDH-Diät” (“friss die Hälfte!”) in die Geschichte ganzer Generationen Abnehmwilliger eingegangen - allerdings gilt sie heute als überholt. Die AOK bescheinigt dieser Methode zwar den Vorteil, auf keinerlei Lieblingsspeisen verzichten zu müssen, jedoch heißt es dann weiter: “Kein Lerneffekt hinsichtlich gesunder Ernährung. Hungergefühle können auftreten. Von der Durchführung ist abzuraten. Gefahr der Fehl- und Mangelernährung bei langfristiger Anwendung.”


Mein schlanker, sportlich durchschnittlich aktiver und gesunder Freund meinte zu diesen Vorhaltungen, dass es nicht darum gehe, sklavisch für eine bestimmte Zeit exakt die Hälfte zu essen und danach wieder wie üblich zuzuschlagen. Sondern eben darum, durch bewussteren Genuss und Achtsamkeit die Mengen zu beschränken, wobei gleichzeitig die Qualität der Speisen gesteigert werden könne. Denn in kleineren Mengen könne man sich ja dann locker auch Feinkost und Naturbelassenes aus dem Bioladen leisten.


Also Disziplin und Achtsamkeit - mich wundert nicht, dass so ein Essverhalten nicht zum “Massensport” wird, wo das Essen selber immer beiläufiger geschieht: mal eben ein Imbiss im Vorbeigehen, dann das Naschen vor dem Fernsehen, die großen Portionen in den Restaurants und mittags oft noch ein Kantinenessen, das ebenfalls nicht den Vorstellungen wirklich gesunder Ernährung genügt. Und doch: WENIGER ESSEN beschäftigt auch die Wissenschaft, die immerhin heraus gefunden hat, dass eine um 40% geringere Kalorienaufnahme bei Säugetieren zu deutlicher verlängertem Leben führt. Und das sogar ohne irgendwelche Alterskrankheiten und Gebrechlichkeiten! (Quelle: FOCUS)

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Freitag, 24. April 2009 um 09:54 Uhr in Gesund leben & ernähren | 4956 Aufrufe

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