Eine Yoga-Matte mit eingebautem flexiblen Monitor in der Matte, einem Aufrollgehäuse mit integrierten Lautsprechern und einem Flash-basierten Mediaplayer hat der Designer Hui-Zong Chen entwickelt, wie CHIP-Online dieser Tage berichtet.  Die High-Tech-Matte soll es möglich machen, “gleichzeitig Filme zu schauen, beziehungsweise Musik zu hören und zu meditieren.”

Tja, so mag es der Zeitgeist gern, der es schon fast verbietet, sich auf nur eine einzige Sache zu konzentrieren: Wir sollen multi-tasking-fähig werden und stets mehrere Aktivitäten gleichzeitig ausführen, sonst schaffen wir ja gar nicht alles, was das moderne Leben so bietet!

Im Ernst: Meditieren und dabei Filme schauen, ist ein Ding der Unmöglichkeit! Yoga will ja gerade innere Ruhe und Konzentration einüben, die Aufmerksamkeit soll auf den eigenen Körper, den Atem, die auftauchenden Gefühle und Emotionen gerichtet sein, nicht nach außen auf irgend einen medialen Input.

Für mich ist die allgegenwärtige Rundumberieselung mit Musik, Werbung, Filmen und atmosphärischem Hintergrundsound, wohin man tritt, eine große Krankheit unserer Zeit. Jeglicher Moment der Besinnung, jeder Kontakt mit der inneren Stille wird so immer unmöglicher gemacht, weil niemand es mehr aushält, einfach nur so da zu sein, ohne dass irgend etwas Augen oder Ohren mit “Content” abfüllt. Wann eigentlich soll das Gehirn Zeit finden, dies alles zu verarbeiten, wenn ständig Neues nachkommt?

Ich bleibe jedenfalls bei meiner Yogamatte aus Schafsfell: die schreit mir nicht ins Ohr und ist zudem viel kuschliger als die glatte Kunststoff-Matte mit dem vollen Programm!


# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Samstag, 01. September 2007 um 07:22 Uhr | 2664 Aufrufe

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