Die Zwiebel ist gemeinhin bekannt für ihre antibakteriellen Eigenschaften. Doch können sie tatsächlich eine Alternative zu Antibiotika darstellen?

Forscher der University of Greenwich in London haben sich in einer Studie nun mit den Effekten bestimmter Zwiebelsorten auf die Wirkungsintensität von Antibiotika auseinandergesetzt. Konkret wurde die persische Schalotte untersucht und sie soll hilfreich im Kampf gegen die gefürchteten Antibiotikaresistenzen sein.

Antibiotika sind zwar wirksam – aber es gibt auch Resistenzen

Grundsätzlich sind Antibiotika eine durchaus sinnvolle, oft lebensrettende Erfindung. Viele behandelbare Infektionen wären ohne ihren Einsatz noch heute tödlich. Allerdings werden sie zu schnell und oft verschrieben. Hinzu kommt, dass Bakterien extrem anpassungsfähig sind. Durch dieses Zusammenspiel ergeben sich häufig Resistenzen gegen die einst so wirksamen Medikamente. Die antibiotikaresistenten Keime lassen sich dann nicht bzw. nur noch mit sehr speziellen Medikamenten behandeln.

So kommt es immer häufiger bei der Tuberkulose zu solchen Resistenzen. In der Regel werden die Antibiotika Isoniazid und Rifampicin verordnet, doch immer häufiger schlagen diese nicht mehr oder nicht mehr ausreichend an. Darum ist es wichtig, neue Wirkstoffklassen zu entwickeln, die die Bakterien im Zaum halten können. Und genau gegen die Tuberkulose-Bakterien könnte die persische Schalotte helfen.

Was kann die persische Schalotte?

Generell wird Zwiebelgewächsen eine antibakterielle Wirkung nachgesagt. Bei der persischen Schalotte haben die Forscher zunächst die chemischen Verbindungen synthetisch hergestellt und vier verschiedene Verbindungen aus dieser Zwiebelsorte gegen resistente Tuberkulosekeime eingesetzt. Alle Verbindungen konnten die Anzahl der Keime in der Petrischale reduzieren. Die beste Verbindung sorgte sogar für eine Verringerung des Wachstums um 99,9 Prozent.

Mit dieser Entdeckung könnten unter Umständen neue Antibiotika entwickelt werden. Wie wichtig diese wären, zeigt ein Blick auf die Statistiken. Weltweit sind rund 50 Millionen Menschen von einer multiresistenten Form der Erkrankung betroffen. Allerdings wird es nicht ausreichen, die persische Schalotte in den Speiseplan einzubinden, wenn die Krankheit erst ausgebrochen ist.

 

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Donnerstag, 30. Januar 2020 um 07:35 Uhr in Gesund leben & ernähren | 807 Aufrufe

, ,


Kommentieren in diesem Channel-Eintrag nicht möglich


Nächster Eintrag: Schwarzwurzeln – besser als ihr Ruf
Vorheriger Eintrag: Rotwein für eine gute Figur?

Gesundheit

Wellness-News

Back to top