Als begeisterte Sauna-Gängerin sehe ich oft, wie man es nicht machen soll: Drei Minuten vor dem Aufguss “strömen die Massen” in die Sauna. Aus Platzgründen kann niemand liegen, man sitzt eng beieinander, vornehmlich auf den unteren Bänken, denn der Aufguss ist umso stressiger, je höher (und damit heißer) man die feuchte Luft ins Gesicht gewedelt bekommt. Und kaum ist der letzte Wassertropfen zischend auf den heißen Steinen verdampft, stürmen die meisten nach draußen, ab ins kühle Nass. Ein heftiger sinnlicher Event - aber gesund? Eher nicht!
Was aber ist in der Sauna gesund? Das fängt schon mit dem Abduschen an, das nicht allein der Hygiene dient: Der Körper wird von auf der Haut befindlichen Fetten befreit, die während des Saunagangs die Schweißabsonderung stören würden. Geduscht wird mit warmem Wasser, um sich schon mal ein wenig vorzuwärmen, was dann in der Sauna das Schwitzen spürbar erleichtert und beschleunigt. Gründliches Abtrocknen nach dem Duschgang erleichtert ebenfalls das schnelle Schwitzen, das ansonsten wegen der Verdunstungskälte länger auf sich warten lassen würde.
Im Saunaraum finden wir verschieden hohe Temperaturen vor: je höher die Sitzbank, desto heißer. Optimal saunieren findet deshalb im Liegen statt, denn so befinden sich alle Körperzonen im gleichen Temperaturbereich. Ein Handtuch unterlegen ist selbstverständlich, damit “kein Schweiß auf Holz” landet. Spezielle Saunatücher sind daher ein wenig länger als normale Duschtücher. Findet sich zum Liegen kein Platz, empfiehlt sich der Schneidersitz oder das Sitzen mit angezogenen Knien. Wer liegt, richtet sich kurz vor dem Verlassen der Sauna für ein bis zwei Minuten auf, um den Kreislauf zu schonen und kein Schwindelgefühl beim plötzlichen Aufstehen zu provozieren.
Vor einem Aufguss sollte genug Zeit eingeplant werden, um überhaupt ins Schwitzen zu kommen - ein Vorgang, der durch den Aufguss ja wieder unterbrochen wird (was dann an der Haut abperlt, ist nur Kondenswasser!). Anfänger bleiben acht bis zehn Minuten in der Sauna, Fortgeschrittene ca. 15 Minuten - das sind ungefähre Angaben, grundsätzlich gilt: Sauna verlassen, wenn man sich nicht mehr wohl fühlt! Wenige Minuten auf der oberen Saunabank sind für Herz und Kreislauf besser als längere Zeiten auf der untersten Stufe.
Ganz wichtig aus gesundheitlicher Sicht ist die folgende Abkühlungsphase, die genau so lange sein soll, wie der vorher gehende Saunagang: optimal ist ein kurzer Aufenthalt an frischer Luft, gefolgt von Schwalldusche, Tauchbecken oder Abkühlung mit dem Schlauch. Ein daran anschließendes lauwarmes Fußbad öffnet die Poren wieder, die durch die Kälte zusammen gezogen sind - es fühlt sich nicht mehr so spektakulär an, tut aber richtig gut!
Wer jetzt gleich in die nächste Sauna strebt, zerstört den Erholungseffekt, der gerade so schön aufgebaut wurde: Entspannen ist angesagt, ruhig abliegen, am besten, ohne dabei zu lesen, zu reden oder irgend etwas zu tun. Das fällt auch gar nicht so schwer, denn der Körper fühlt sich jetzt wunderbar an, man kann den verschiedenen Empfindungen genießerisch nachspüren und dann einfach ein wenig dösen.
Drei solche Saunagänge mit anschließender Abkühlung und Entspannung sind optimal. Man sollte dabei weder trinken, noch essen, noch rauchen, denn all das stört und behindert den Vorgang der Reinigung und Entschlackung. Erst danach tun verdünnte Säfte gut - und die Haut ist jetzt sehr dankbar für eine rückfettende Body-Lotion!
# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Mittwoch, 24. Oktober 2007 um 09:20 Uhr in Wellness: Erfahrungen | 9796 Aufrufe
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