Gebrannte Mandeln, ein Lebkuchenherz, die große Bratwurst und ein Glas Glühwein: wer bei einem Spaziergang über den Weihnachtsmarkt all diesen Versuchungen erliegt, hat sich mal eben locker 2200 Kalorien zugeführt! Im Ratgeber Wellness & Gesundheit (RWG) werden die Standard-Genüsse der Weihnachtsmärkte einzeln diagnostiziert: “Das 200 Gramm schwere, mit bunter Zuckerschrift verzierte Lebkuchenherz liegt mit 860 Kalorien ganz vorn, gefolgt vom Klassiker gebrannte Mandeln. Schon eine kleine 100-Gramm-Tüte liefert stolze 513 Kalorien. Eine große Bratwurst (200 Gramm) schlägt mit rund 600 Kalorien zu Buche. Alkohol ist ebenfalls gehaltvoll: Ein Becher Glühwein mit Rum beispielsweise enthält 230 Kalorien.”
Ja, ja, ja - ist ja alles richtig, aber will man denn wirklich auf die “Advents-typischen” Genüsse zugunsten der schlanken Linie ganz verzichten? Wir sind schließlich keine Asketen, das weiß auch RWG. Also empfiehlt man Mäßigung: Süßigkeiten mit Freunden teilen, anstatt jedem seine eigene Tüte mit Schmalzgebäck. Und manches lasse sich ja ohne große Verluste ersetzen: Maronen statt Mandeln (spart 600 Kalorien!), Burgunderschinken statt Bratwurst und Fruchtpunsch statt Glühwein. Beim letzten Vorschlag zweifle ich, denn der Glühwein soll meist nicht nur aufwärmen, sondern auch ein wenig in Stimmung bringen, was der gesündere Fruchtpunsch mangels Alkohol kaum zu leisten vermag.
Aus eigener Erfahrung empfehle ich, schon vor einem solchen Ausflug ausreichend gegessen zu haben. Wer satt ist, bekommt nicht an jedem Stand mit Süßem und Fettem heftigen Appetit. Hat man trotzdem über die Stränge geschlagen, ist Bewegung angesagt: ein schöner Winterspaziergang nach dem Markt verbraucht ein Teil der zuviel konsumierte Kalorien. Wer auf Nummer sicher gehen will, lässt einen Obst- oder Rohkost-Tag folgen, dann ist die Harmonie wieder hergestellt.
Im übrigen enthalten die üblichen Weihnachtsleckereien nicht nur Belastendes, sondern auch gesunde, dem Wohlbefinden förderliche Zutaten: Zimt, Vanille, Ingwer, Anis und Kardamom verbessern die Laune, indem sie den Serotoninspiegel positiv beeinflussen. Durch ihre ätherischen Öle lösen Gewürze über den Geruchssinn regelrechte Glücksgefühle aus – also genau das Richtige für die dunklen Winterzeit. Sie sind zudem gut für Magen und Verdauung, fette Speisen werden so bekömmlicher.
Wie immer gilt also: die Dosis macht das Gift! Wenn es nur nicht so schwer wäre, das richtige Maß einzuhalten….
# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Sonntag, 09. Dezember 2007 um 13:00 Uhr in Gesund leben & ernähren | 3483 Aufrufe
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