Schon immer träumten Menschen vom ewigen Leben, natürlich am besten in Form ewiger Jugend. Doch die größten Fortschritte in dieser Hinsicht erzielten nicht Wundermittel der Medizin, sondern eine verbesserte Ernährung und Hygine: unsere Lebenserwartung stieg und stieg - geht es damit vielleicht noch viel weiter?
Anti-Aging-Forscher fahnden allerorten nach Substanzen, die das Leben verlängern. Und wie das Ärzteblatt im Juli 2009 berichtete, wurden sie wieder einmal fündig. Im Artikel “Rapamycin lässt Mäuse länger leben” wird jedoch sogleich gewarnt, das Mittel nicht auf eigene Faust einzunehmen, um am eigenen Leib zu testen, ob die Pille nicht auch beim Menschen etwas bringt. Denn es handelt sich um einen Wirkstoff, der die Immunabwehr unterdrückt, weshalb er in Deutschland seit 2001 zur Prophylaxe von Abstoßungsreaktionen nach Nierentransplantation zugelassen ist. Es liegt auf der Hand, dass Mäuse im sterilen Labor auch mit unterdrückter Immunabwehr lange leben können, doch für uns inmitten einer Umwelt voller verschiedener Bakterien gilt das natürlich nicht!
Zu den mittels der Mäuse-Versuche erzielten Ergebnisse heißt es: “Als die Testserie begonnen wurde, waren die Tiere bereits 600 Tage alt, was einem menschlichen Alter von 60 Jahren entsprechen soll. Dennoch erzielte Rapamycin die erhoffte Wirkung: Die Gesamtlebenszeit der männlichen Tiere verlängerte sich um 9 Prozent, die der weiblichen Tiere stieg sie gar um 14 Prozent. Nach einer anderen Auswertung, welche die Todesfälle vor Beginn der Therapie nicht berücksichtigt, beträgt die Lebensverlängerung sogar 28 beziehungsweise 38 Prozent.
Umgerechnet auf den Menschen würde dies 6 bis 9 zusätzliche Jahre bedeuten. Das entspräche in etwa der Lebenszeit, die (als Durchschnittswert) gewonnen werden könnte, wenn alle Krebs- und Herzerkrankungen geheilt werden könnten, heißt es (vielleicht doch etwas übertrieben) dazu in der Pressemitteilung des Texas Health Science Center in San Antonio. “
Dennoch wollen die beteiligten Wissenschaftler das Mittel nicht selber einnehmen: zu viele krasse Nebenwirkungen drohen die Lebensqualität deutlich zu mindern, Und das kann ja doch nicht Sinn einer verlängerten Lebenszeit sein!
# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Mittwoch, 19. August 2009 um 09:51 Uhr in Gesund leben & ernähren | 4511 Aufrufe
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