Wieder einmal haben Wissenschaftler eine der häufigst kolportierten Empfehlungen zur gesunden Ernährung untersucht: 2,5 Liter Wasser am Tag soll man trinken, besser mehr als weniger. Doch gibt es eigentlich Beweise für den Nutzen des forcierten Trink-Bemühens?

Wie der Tagesspiegel berichtet, kamen die Nierenspezialisten Dan Negoianu und Stanley Goldfarb von der Universität Philadelphia nun im Journal der US-Gesellschaft für Nephrologie (Band 19, 2008) zum Ergebnis: „Es gibt keine Beweise dafür, dass es einen Nutzen bringt, größere Mengen Wasser zu trinken.“


Wer hätte das gedacht!? Da fällt mir glatt ein Stein vom Herzen! Ich schaffe es nämlich nicht, regelmäßig “einen über den Durst” zu trinken - auch nicht, wenn ich überall Wasserflaschen aufstelle. Zudem besteht die Hälfte der Flüssigkeit, die ich zu mir nehme, immer noch aus Milchkaffee. Dass ich mich dabei recht wohl fühle, auch nicht unziemlich zerknittert oder gar dehydriert bin, hat mich immer ein wenig gewundert. Doch der neue Stand der wissenschaftliche Erkenntnis besagt, dass es für die bekannten Begründungen der “2,5-Liter-Empfehlung” keine Belege gibt: Weder funktionieren die Nieren besser, noch wird die Haut durch mehr Trinken “aufgepolstert”, und auch die inneren Organe kommen nicht besser in Schwung. Für dieses Ergebnis durchkämmten die beiden Forscher jede Menge Studien und Untersuchungen, fanden aber keine Belege für die verbreitete Hypothese, die so manche Gesunden in den Wasser-Trink-Stress treibt.


Wohl gemerkt: es geht nicht um Menschen, die in heißem Klima leben, extremen Sport treiben oder sonstige außergewöhnlichen Belastungen ausgesetzt sind, sondern um die Flüssigkeitszufuhr im ganz normalen Leben. Und die werde ich ab jetzt ohne schlechtes Gewissen meinem Durst überlassen! (Mehr Details zur aktuellen Forschung im Artikel “Die Wasserschlacht”)

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Montag, 28. April 2008 um 15:16 Uhr | 2670 Aufrufe

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Kommentare:

Es ist schon interessant, wie widersprüchlich die Informationen sind, mit denen wir umgehen müssen. Also, es ist wie immer, der klare Menschenverstand und das Gefühl für richtig oder falsch sind gefragt.
Liebe Grüße
Thomas

Thomas am Dienstag, 29. April 2008 um 12:04 Uhr


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