Die moderne, rekonstruierende Haarchirurgie verwendet zwei Methoden:
den Erwerb von Haarimplantaten mittels STRIP-Methode (FUT / FUI) und die FUE-Methode.
Die STRIP-Methode
Im Englischen heißt Strip = Streifen, die Methode ist über den Begriff passend beschrieben.
Ein Streifen behaarter Haut wird am Hinterkopf entnommen und mithilfe optischer Instrumente geteilt. So werden Haarimplantate generiert. Diese werden anschließend in den Empfangsbereich eingepflanzt.
Die Wunden werden vernäht, es bleibt eine feine, lineare Narbe an der Entnahmestelle zurück. Wichtigste Voraussetzung ist die ausreichend dichte Behaarung des Hinterkopfs, um nach vollendeter Verteilung der entnommenen Haarimplantate die natürliche Ansicht des Hinterkopfs zu sichern.
Unterschiedliche Schattierungen entstehen am Hinterkopf nicht, weil bei der Wundschließung zwei gleichmäßig behaarte Areale wieder verbunden werden.
Die FUE-Methode
FUE ist die Abkürzung für Follicular Unit Extraction = Entnahme follikularer Einheiten. Bei dieser Methode werden dem Patienten einzelne Hautzylinder mit gesunden Haarfollikeln entnommen. Nach der Gewinnung und der Zusammenstellung der benötigten Implantate sind sowohl die STRIP- als auch die FUE-Methode identisch.
Sie unterscheiden sich lediglich in der Technik der Entnahme und werden unter Ausnutzung der jeweiligen Vorteile individuell angewandt.
Der Vorteil der FUE-Methode ist das Vermeiden der geradlinigen, maximal bleistiftdicken Narbe an der Entnahmestelle.
Diese Narbe am Hinterkopf ist für viele Patienten problematisch.
Bei der FUE ist die Gewinnung gesunder Haarwurzeln (= Grafts) für die Transplantation nicht an den Hinterkopfbereich gebunden. Sie kann um Bereiche am Körper des Patienten erweitert werden, die für eine Streifenentnahme ungeeignet sind.
Die feinen FUE-Implantate sind mit weniger Gewebe um die Haarfollikel ausgestattet, die Entnahmetechnik kann die Haarwurzeln der Implantate zusätzlich stressen.
Um ein späteres Austrocknen der Implantate zu vermeiden, benötigen die neu gewonnenen Haarareale intensive Pflege und Nachsorge.
FUE ist zeitaufwendiger und intensiver als STRIPE, letztendlich gestattet sie den Chirurgen eine weitaus größere Unabhängigkeit bei der Generierung der Grafts. Auch die mechanische Gewinnung der benötigten Follikeleinheiten bei FUE wird fortlaufend optimiert.
Für Patienten, die lineare Narben vermeiden wollen und für kleinere Behandlungsflächen, die keinen erhöhten Bedarf an Transplantaten haben, ist die FUE-Methode die beste zur Erzielung des optimalen Ergebnisses.

# Link | Hermann Lockmann | Dieser Artikel erschien am Dienstag, 15. Mai 2012 um 08:38 Uhr | 2639 Aufrufe


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