“Feng Shui ist eine Methode, die Wirkung unserer Umgebung auf uns zu beurteilen und sie unseren Bedürfnissen anzupassen”, schreibt Gerhard Zirkel auf seiner informativen Website zum klassischen Feng Shui. Es geht also nicht darum, die eigene Wohnung auf Teufel komm ‘raus mit esoterischen Gegenständen auszuschmücken (Kristalle, Zimmerbrunnen, Wasserposter…), ihrem Zweck dienen und wir uns darin wohl fühlen: Wellness beim Wohnen, könnte man sagen.

In jungen Jahren lebte ich als Wohn-Chaotin:  Aufräumen war mir ein Graus und ich sprach vom “kreativen Chaos”, das ich eben bräuchte, um mich wohl zu fühlen. Später bemerkte ich dann, dass diese jugendliche Renitenz gegen verordnete Sekundärtugenden substanzlos war: tatsächlich nahm ich meine physische Umgebung kaum wahr,  lebte vornehmlich im Kopf und befand mich in Gedanken immer schon woanders, niemals im Hier und Jetzt. Dass die ungeordnete Umgebung gleichwohl auf mich zurück wirkte, hätte ich glatt abgestritten - man kann ja ganz schön blind sein für die allernächsten Einflüsse!

Heute spüre ich sofort, wenn etwas nicht stimmt: Da drüben neben der Tür steht zum Beispiel seit gestern ein halb offener Karton, der so groß ist, dass ich mich rein setzen könnte. Jedes Mal, wenn ich den Raum betrete, fällt der Blick darauf, ich fühle ein Interesse, hinein zu sehen, obwohl ich genau weiß, dass nichts mehr drin ist. Vielleicht rührt das von einer archaischen Vorsicht her: in unübersichtlichen Verstecken könnte ja ein wildes Tier lauern - nein, natürlich nicht hier und heute in meiner friedlichen Wohnung, das glaube ich keinen Moment. Und doch spüre ich dieses Schau-besser-mal-rein-Gefühl und für einen Moment fesselt es meine Aufmerksamkeit, irritiert meine Psyche.

Meine Räume gut überblicken zu können, tut mir gut. Klarheit, Transparenz, keine Gerümpelecken und insgesamt viel leerer Raum schaffen eine Atmosphäre, in der ich gut leben und arbeiten kann, ohne dass mich etwas ablenkt.  Im Feng Shui spricht man auch davon, dass Gerümpel das Qi daran hindert zu fließen. Es blockiert den Energiefluss in unserer Umgebung und blockiert somit auch uns selbst. Aufräumen und Ausmisten ist also Grundvoraussetzung, um überhaupt Feng Shui anwenden zu können - und langsam werde ich reif dafür! :-)

Auf den oben verlinkten Feng-Shui-Seiten findet sich auch ein umfangreiches Feng-Shui-Lexikon. Es enthält die Erklärungen für 608 Begriffe und wird ständig erweitert.

 

 

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Mittwoch, 13. Dezember 2006 um 07:41 Uhr in Wellness: Erfahrungen | 5297 Aufrufe

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Kommentare:

Hallo und vielen Dank für die Blumen!

Bin gerade via technorati auf diesem Bog gelandet und muss sagen, was hier über meine Website geschrieben wurde “geht mir runter wie Öl”, wie man so schön sagt.

Ich hab den Blog mal sicherheitshalber in meine Favoriten aufgenommen, gefällt mir nämlich.

Viele Grüße aus dem sonnigen München

Gerhard Zirkel

Gerhard Zirkel am Mittwoch, 13. Dezember 2006 um 17:36 Uhr


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