Ergänzend zum Beitrag meiner Kollegin Britta Lutz über die Ursachen von Schafstörungen möchte ich eine Lanze für das Nickerchen zwischendurch brechen. Natürlich hat nicht jeder die Gelegenheit zum kurzen Mittagsschlaf im Büro, doch für alle, die freiberuflich oder in Teilzeit arbeiten, sowie für jene mit einem fortschrittlich gesinnten Arbeitgeber, ist der erholsame Break nach dem Mittagsimbiss durchaus eine Option.

Dabei geht es nicht darum, sich gleich für ein oder zwei Stunden in den Tiefschlaf abzumelden: ein maximal 30-minütiger Schlaf reicht aus, um das nach dem Essen oftmals einsetzende “Kantinenkoma” zu überwinden und mit neuer Frische zur Sache zu kommen. Sogar Stiftung Warentest bestätigte die Nützlichkeit des kurzen Büroschlafs: “Inzwischen ist wissenschaftlich erwiesen, dass ein kurzer Mittagschlaf auch die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit deutlich erhöht. Wer sich um die Mittagzeit eine maximal 30-minütige Siesta gönnt, erwacht nicht nur frisch und ausgeruht, sondern ist zudem noch leistungsfähiger und kreativer als die entschlossenen Durchhalter, die ihre natürliche Schläfrigkeit mit Koffein bekämpfen. “

Andere Völker sind lange schon weise genug, diese Quelle der Regeneration in ihren Alltag einzubauen. Eine Veröffentlichung der Technischen Universität Berlin (“Eine Dosis Dösen”) berichtet aus den USA, wo der Büroschlaf als “Power Napping” (Energieschlaf) schon länger bekannt und vielerorts nahezu “in Mode” ist. In Japan kann man sich in sogenannten “Nap-Shops” für kurze Zeit eine Liege mieten. Und die Chinesen haben sich das Recht auf “Xeu-Xi“ sogar als Grundrecht auf Mittagsschlaf in die Verfassung geschrieben. Vereinzelt folgen auch deutsche Behörden und Unternehmen dem Trend (mehr dazu im TU-Artikel), doch gibt es hierzulande auch viele Widerstände und einige Häme über den “Beamtenschlaf” - zu Unrecht, denn wer kurzzeitig schläft, kann danach weit besser arbeiten. Warum sehen Deutsche das nur so ungern ein?

# Link | Christiane Bach | Dieser Artikel erschien am Donnerstag, 08. April 2010 um 07:19 Uhr in Gesund leben & ernähren | 4852 Aufrufe

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