Eingerissene Mundwinkel kennt wohl jeder. Die schmerzhaften Stellen an den Mundwinkeln werden im Fachjargon auch als Rhagaden bezeichnet und können viele Ursachen haben. Besonders Frauen finden eingerissene Mundwinkel alles andere als angenehm. Das lässt sich nicht nur auf die Schmerzen zurückführen, die sich beim Essen, Gähnen, Sprechen oder Zähneputzen bemerkbar machen. Genauso gilt der Mund als Zeichen der sinnlichen Weiblichkeit. Deshalb wird er auch so oft mit Lippenstift perfekt in Szene gesetzt. Eingerissene Mundwinkel dagegen verringern die Stärke dieses weiblichen Beauty Ideals, so dass sie alles andere als erwünscht sind. Dabei gibt es viele mögliche Hilfsmittel, um sie zu bekämpfen. Damit das richtige Mittel gefunden werden kann, muss aber zunächst die Ursache festgestellt werden.

Trockene Luft, wie sie im Winter durch die ständig laufende Heizung entsteht, kann einer der Gründe für die Rhagaden sein. Auch Kälte ist verantwortlich für diese unangenehmen Erscheinungen. Grund dafür ist, dass die Haut an den Mundwinkeln sehr dünn ist. Um möglichst wenig Wärme abzugeben, wird sie nur wenig durchblutet und kann dadurch schnell einreißen. Ebenso fehlen Talgdrüsen an dieser Stelle, so dass das natürliche Nachfetten der Haut hier nicht stattfinden kann. Noch schlimmer wird es, wenn Frau dazu neigt, die schmerzenden Mundwinkel mit der Zunge zu befeuchten.

Ein weiterer Grund für Rhagaden kann genauso ein Mangel an Vitaminen oder Mineralstoffen sein. Insbesondere Eisenmangel, sowie ein Mangel am Vitamin-B-Komplex sind hier zu nennen. Darüber hinaus können verschiedene Erkrankungen, wie eine Pilzerkrankung oder Herpes zu Rhagaden führen und sogar Bakterien können sie auslösen.

Um den Rhagaden Herr zu werden, sollte zunächst eine intensive Pflege genutzt werden. Reichhaltige Cremes, die nicht nur nachfetten, sondern auch heilende Bestandteile haben, werden oft empfohlen. Cremes mit Aloe Vera oder panthenolhaltige Mittel sind hierbei eine Möglichkeit. Über Nacht kann ebenfalls Honig auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. Er hat eine leicht antibiotische Wirkung und kann somit gleichfalls die Entwicklung von Keimen verhindern. Nicht geeignet sind dagegen Cortisonpräparate, da sie zu nahe an den Schleimhäuten aufgebracht werden müssten. Auch eine Massage am Abend mit lauwarmem Wasser kann hilfreich sein. Die Durchblutung der dünnen Haut wird damit gefördert und so reißen die Mundwinkel nicht so schnell ein.

Ebenfalls ist eine ausgewogene Ernährung entscheidend. Milchprodukte können einen Mangel an Vitamin B2 und Eisen bekämpfen. Nahrungsergänzungsmittel sind dagegen nur bedingt zu empfehlen, hier muss überdies auf eventuelle Überdosierungen geachtet werden. Sollten diese Sofortmaßnahmen die gewünschten Wirkungen nicht erzielen, ist der Gang zum Arzt unumgänglich. Schließlich können hinter Rhagaden auch ernste Erkrankungen stecken, die medikamentös behandelt werden müssen.

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Montag, 26. März 2012 um 06:09 Uhr in Beauty: Grundlagen | 8857 Aufrufe

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