Viele Deutsche klagen darüber, dass sie wetterfühlig seien. Je nach Studie, die man heranzieht, sind bis zu 54 Prozent betroffen. Doch was ist dran am Phänomen der Wetterfühligkeit?

 

Rheuma-Marker bei Wetterfühligkeit nicht verändert

 

Besonders häufig berichten Rheumatiker, dass sie im nasskalten deutschen Herbst stärker unter Beschwerden an den Gelenken leiden. Wer es kann, flüchtet sich dann in wärmere Regionen, wo die Beschwerden nachlassen und auch die Laune steigt. Bestimmte Entzündungsmarker im Blut sind bei Rheumatikern generell erhöht. Wissenschaftler haben versucht, diese im Herbst und im Sommer zu vergleichen. Es ergeben sich keine Unterschiede. Die Erkrankung selbst wird durch das Wetter also nicht beeinflusst, lediglich das Schmerzempfinden wird erhöht.

 

Doch die Wetterfühligkeit zeigt sich nicht nur bei Rheumatikern. Auch eigentlich gesunde Menschen sind sich sicher, wetterfühlig zu sein. Sie reagieren mit Kopfschmerzen, Müdigkeit, Arbeitsunlust, Nervosität oder Abgeschlagenheit auf einen Wetterumschwung.

 

An dem Tag, an dem sie ein solches Problem beobachten, suchen sie nach Erklärungen. Oftmals muss dann das Wetter als Ursache herhalten. Doch diese Annahme ist falsch, wie Experten bestätigen. Um eine echte Wetterfühligkeit festzustellen, müsste man das Befinden und die lokalen Witterungsbedingungen jeden Tag und über einen langen Zeitraum notieren. Dann würde man schnell feststellen, dass das Unwohlsein nicht bei bestimmten Witterungen oder bei einem Wetterumschwung auftritt.

 

Macht sich Wetterfühligkeit bei ansteigenden Temperaturen bemerkbar?

 

Zahlreiche Studien mit Tausenden Probanden wurden zum Thema bereits durchgeführt. Die Münchner Föhnstudie ist eine von ihnen. Aus ihr geht hervor, dass die Beschwerden an wärmeren Tagen zunehmen. Doch die Experten sehen den Grund nicht unbedingt in der Wetterfühligkeit.

 

Sie gehen davon aus, dass Frauen häufig betroffen sind, einfach aus dem Grund, weil sie öfter unter einem niedrigen Blutdruck leiden. Steigen die Temperaturen, fällt der Blutdruck weiter ab, das allgemeine Befinden verschlechtert sich. Allgemeine Statistiken zur Wetterfühligkeit lassen sich jedoch kaum finden, zu fast jeder Studie mit einem klaren Ergebnis gibt es ein Gegenbeispiel, das ein komplett anderes Ergebnis liefert.

 

Was kann man tun gegen Wetterfühligkeit?

 

Trotzdem also wissenschaftliche Beweise für die Wetterfühligkeit fehlen, sollte man das Phänomen nicht unterschätzen. Betroffene leiden tatsächlich. Experten empfehlen daher, sich abzuhärten. Ein täglicher Spaziergang an der frischen Luft von mindestens einer Stunde ist ratsam. Dabei sollte man sich eher kühl kleiden. So kann man sich abhärten und gleichzeitig die Ausdauer trainieren. Ganz nebenbei wirkt ein Spaziergang bei Tageslicht entspannend, kann Ängste lösen und depressive Stimmungen vertreiben.

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Mittwoch, 23. Juli 2014 um 08:19 Uhr in Gesund leben & ernähren | 2180 Aufrufe

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