Ein paar Pfunde zu viel auf den Rippen? Die kennt wohl fast jeder. Und fast jeder hat auch schon einmal versucht, mit Hilfe einer Diät abzunehmen. Die Erfolge waren aber meist nur von kurzer Dauer, der bekannte Jojo-Effekt trat recht zügig wieder ein. Damit soll nun Schluss sein.

 

Ein neuer Abnehmtrend stammt aus den USA. Ein übelriechendes Raumspray, das auf den Namen „Stink yourself slim“, zu Deutsch „Stink dich schlank“, hört. Der Falcon wird von einem Stinktier markiert und dessen Düfte scheinen auch aus ihm zu strömen, wenn man es öffnet. Damit wird schon beim Öffnen des Fläschchens der Instinkt geweckt, sich die Nase zuzuhalten.

 

Wie soll das Spray funktionieren?

 

Stink dich schlank kommt als übelriechendes Raumspray daher. Es soll in die Luft gesprüht werden und einen üblen Gestank versprühen. Durch diesen soll den Menschen der Appetit auf das Essen verdorben werden. Grundlage ist ein angeborener Instinkt: Essen, das schlecht riecht, wird auch als schlecht empfunden und nicht gegessen. So soll das vorgesetzte Essen automatisch abgelehnt werden. Wer Stink dich schlank regelmäßig anwendet, soll sogar die Neuronen im Gehirn neu vernetzen, so dass sie das Essen generell häufiger ablehnen.


Experten sind davon allerdings nicht überzeugt. Kurzfristig kann das Spray sicherlich den Appetit verderben, langfristig tritt aber ein Gewöhnungseffekt auf. Bauern, die dauernd den Gülle-Geruch ihres Viehs in der Nase haben, hören ja auch nicht auf, zu essen.

 

Gefährlicher Chemiecocktail?

 

Ein kleiner Warnhinweis besagt, dass das Spray nicht mit Haut und Augen in Kontakt kommen soll und auch nicht auf das Essen gesprüht werden darf. Weitere Hinweise gibt es nicht. Dabei ist die Zusammensetzung von Stink dich schlank keineswegs ungefährlich. Unter anderem sind Wasser und Duftstoffe enthalten, was noch okay wäre. Aber auch Benzylalkohol, Acetat und Phenoxyethanol, kurz PE, sind enthalten. Diese drei Konservierungsstoffe sind vor allem aus der Kosmetikindustrie bekannt. Sie gelten aber als umstritten, stehen sie doch unter dem Verdacht, Allergien und Reizungen auslösen zu können.

 

PE gilt dabei als besonders gefährlich, weshalb die Europäische Kosmetikverordnung auch höchstens ein Prozent des Stoffes in Kosmetika erlaubt. Wie hoch der Anteil im Stink dich schlank Spray ist, ist aber unklar, denn es gibt weder einen Beipackzettel, noch aussagekräftige Auskünfte des Herstellers.

 

In einer Studie wurde PE zu den Top Ten der allergieauslösenden Stoffe, insbesondere für Kontaktekzeme, gezählt. Dabei soll die Wirkung durch das Einatmen noch schwerer ausfallen, als durch das Auftragen auf die Haut. Asthmatiker und Allergiker könnten somit Gefahr laufen, dass sich ihre Beschwerden mit dem Spray verschlimmern.

 

Abführmittel im Raumspray?

 

Weiterhin enthalten sind die Stoffe Rizinusöl und Polyethylenglycol, kurz PEG-40. In Kombination miteinander sind die beiden Stoffe sehr gut erforscht. Im Rizinusöl ist Rizin enthalten. Das wirkt sehr stark abführend und gilt sogar als Gift. Allerdings wird es jedoch in geringer Konzentration verwendet und somit nur mäßig in den Körper gelangen. Schwieriger ist PEG-40, ein Stoff, der die Haut durchlässiger macht – nicht nur für gesunde, sondern auch für giftige Stoffe. Der Hersteller beteuert zwar, dass das Spray ausreichend getestet wurde, stutzig macht aber die Aussage, dass es als Raumspray, nicht jedoch als Kosmetikprodukt auf den Markt komme. Daher gelten die Kosmetikrichtlinien für die Bestandteile dafür nicht.

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Mittwoch, 05. Februar 2014 um 07:55 Uhr in Gesund leben & ernähren | 2364 Aufrufe

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