Schon Hippokrates von Kos, Vater der wissenschaftlichen Medizin, wusste um die positiven Wirkungen von klassischem Honig und behandelte gerne offene Wunden damit. Zwar geriet diese Form der Wundversorgung im Laufe der Jahrhunderte immer mehr in Vergessenheit, allerdings hat man sie in den letzten Jahren wieder entdeckt. Grund dafür ist, dass immer mehr Keime resistent gegen die modernen Antibiotika geworden sind.

Der Honig kann demnach die Wundheilung unterstützen, Infektionen verhindern und sogar die Gefahr der Narbenbildung verringern. Allerdings darf nur medizinischer Honig für die Wundversorgung verwendet werden. Dieser wurde mit Hilfe von Gammastrahlung keimfrei gemacht. Der medizinische Honig zeichnet sich durch eine hohe Konzentration von Methylglyoxal aus, welches eine Art natürliches Antibiotikum darstellt.

Außerdem sind das Flavonoid Pinocembrin und das Enzym Glucoseoxydase enthalten. Letzteres stammt aus dem Speichel der Bienen und kann zu desinfizierendem Wasserstoffperoxid umgebaut werden.

Wie funktioniert die Wundheilung mit Honig?

Die Wundheilung mit Honig wird vor allem durch die Glucoseoxydase verbessert. Sie aktiviert die körpereigenen Enzyme, die für den Abbau abgestorbenen Gewebes verantwortlich sind. Damit können selbst nekrotische Wunden ideal versorgt werden. Außerdem fördert die Glucoseoxydase das Wachstum von Fibroplasten. So werden gesunde, neue Hautzellen gebildet, die Wunde schließt sich gleichmäßig und die Narbenbildung wird verringert. Wichtig für die ideale Wirkung des Honigs auf die Wundheilung ist, dass er nicht nur oberflächlich aufgetragen wird, sondern auch bis in die Tiefe der offenen Wunde hinein verteilt wird.

Wo liegen die Vorteile der Wundbehandlung mit Honig?

Die Wundbehandlung mit medizinischem Honig bietet zudem weitere Vorteile. Nebenwirkungen der Anwendung sind derzeit nicht bekannt. Zudem ist die Behandlung für den Betroffenen sehr angenehm, denn Verbände und Wundauflagen können durch den Honig nicht mit der Wunde verkleben. Dadurch wird der Wechsel des Verbandes weniger schmerzhaft und es können bei diesem auch keine neuen Verletzungen entstehen.

Zusätzlich lässt sich der unangenehme Wundgeruch durch die Wundbehandlung mit medizinischem Honig reduzieren, da die Wunde eher den aromatischen Honigduft annimmt. Insbesondere bei Wunden, die schlecht heilen, kann der Honig deutliche Linderung mit sich bringen.

 

# Link | Britta Lutz | Dieser Artikel erschien am Montag, 27. Juni 2016 um 05:59 Uhr in Medical Wellness: Therapieformen | 2154 Aufrufe

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